Bücher verschenken ist das Schlaueste, was ihr machen könnt, denn damit verschenkt ihr Gedankenausflüge (Foto: Constanze Kaul)

Schenken und schenken lassen 2018

▷ Letzte Änderung: 2018-12-17
By Ann-Kathrin [FluxFM] |
Im Radio:
17. bis 23. Dezember 2018

Weihnachten ist nicht mal mehr eine Woche entfernt und euch läuft die Zeit davon, Geschenke zu besorgen? Wir haben aus der Rubrik Lesen und lesen lassen wieder unsere diesjährigen Favoriten gekürt und, ganz übersichtlich, für euch zusammengetragen. Daraus ist eine Bücher-Empfehlungsliste geworden, in der für jeden Geschmack was Passendes dabei ist. FluxFM stellt euch vom 17. bis zum 23. Dezember 2018 jeden Tag je ein Buch vor – ob als Geschenktipp oder für eure eigene Wunschliste. Die Hörproben findet ihr jeweils beim Buch. Aus rechtlichen Gründen sind sie leider nur sieben Tage verfügbar.


„In 80 Bäumen um die Welt“ von Jonathan Drori


Fazit von Jörg Petzold:

„Es ist so wunderschön grau im Moment! Wer träumt nicht von prachtvoll grünen Bäumen?
Dieses sehr schön gestaltete Buch bringt uns in einer kleinen Weltreise 80 Exemplare näher, verknüpft jede Art mit eigenen Geschichten und zeigt uns, wie verbunden unsere menschliche Geschichte mit den Bäumen ist. Mag man am liebsten behalten, aber an Menschen, die man häufig sieht, kann man das sehr gut verschenken. Und beim nächsten Spaziergang wird dann gemeinsam Bäume-bestimmen gespielt.“



„Nackt über Berlin“ von Axel Ranisch


Fazit von Jörg Petzold:

„Das ist ein ganz großartiger, weil liebevoller, herzzereißend tragikkomischer und noch dazu äußerst spannender Coming-of-Age-Roman.
Es ist mein Geschenktipp für alle jugendlichen Verwandten und Freund*innen, denn schöner kann man nicht ermuntert werden, zu sich selbst zu stehen und dann auch ordentlich Gas zu geben.“



„Dunkle Zahlen“ von Matthias Senkel

Matthias Senkel, Dunkle Zahlen, Roman, Technik, Computer, Zahlen, Buch, Lesen, Lesen und lesen lassen Fazit von Jörg Petzold:

„So viel Erzähllust, so viel Freude an Stilmitteln und Tönen und wilden Einfällen gibt es selten im deutschsprachigen Raum. Das ist ganz großes Kino – also Schreibkunst und deshalb meine Empfehlung für alle bibliophilen Genießer*innen.“



„Hochdeutschland“ von Alexander Schimmelbusch

Fazit von Jörg Petzold:

„Manche haben es das Buch der Stunde genannt, als es im Frühjahr erschien, weil vor allem unsere Wirtschaftswelt und ihr Spiel mit der Politik selten so fundiert und entlarvend dargestellt wurde. Es besticht durch seinen Humor und seine Lust an der Überzeichnung. Es vermag aber auch, die politische Gefühlslage in Deutschland – als Farce – überdeutlich abzubilden.
Mein Tipp für die streitbare, politisch interessierte Kollegin, den Vater, den Onkel mit Humor.“



„Die Schule der Trunkenheit“ von Kerstin Ehmer und Beate Hindermann

Fazit von Jörg Petzold:

„Wer will sich bloß schnöde besaufen, zumal zu Weihnachten? Mit den teuren Spirituosen von Papa? Viel schöner – und breiter in der Wirkung – ist doch der wertschätzende Genuss der Spirituose – und dazu gehört das Wissen, woher sie kommt und welche Wechselspiele der Geschichte mit ihr verbunden sind. Das fördert zudem die wertschätzende Kommunikation unterm Weihnachtsbaum.
Deswegen ist es mein Tipp für alle Genießer*innen. Wem das zu trocken vorkommen sollte: am Ende des Buches gibt es jede Menge erstklassige Cocktailrezepte.“



„Factfulness“ von Hans Rosling

Fazit von Jörg Petzold:

„17 Jahre – bis zu seinem Tod – war Hans Rosling in der Welt unterwegs und hat für eine Fakten basierte Weltsicht geworben. Es gibt berühmte TED-Vorträge von ihm und das hier vorliegende Buch hat mächtig Furore gemacht: Ich gebe zu: Ich war ein wenig skeptisch und bin in manchen Punkten tatsächlich anderer Meinung als er. Aber das sind nur sehr wenige!
Dieses Buch möchte ich allen als Geschenk empfehlen – nicht nur den notorischen Schwarzmaler*innen – die sich motivieren wollen für Veränderung. Und allen, die anders diskutieren wollen zu Weihnachten als ewig meckernd.“



„Das Leben des Vernon Subutex 3“ von Virginie Despentes

Fazit von Jörg Petzold:

„Virginie Despentes hat mich am Haken mit ihrem bejubelten französischen Gesellschaftsporträt. Der dritte Teil – gerade erschienen – ist politischer als die vorhergehenden, schärfer. Er bildet die – nicht originär französischen – Erosionsprozesse in Gesellschaft und Kultur messerscharf ab, ist aber trotz aller bösartigen Charaktere immer liebevoll. Ihr gelingt eine Gratwanderung und Klarheit, die ich so sehr selten erlebt habe. Wer die ersten Teile noch nicht verschenkt hat, steigt natürlich am besten von vorne ein. Drei Bücher, drei großartige Geschenke.“



:infoboxjoerg:
:infoboxaysche:

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