Adam Green | Ohrspiel

Lange galt Adam Green als Wunderkind der Kreativszene New Yorks. Mit dreizehn Jahren und dem gleichen einbetoniertem Schlafzimmerblick wie heute, schreibt er seine ersten Songs. Die rebellische Art des Jungen mit der Wuschelmähne kommt schon früh gut an. Aus einer allgemeinen Protesthaltung gegen die konformierte Jugendkultur heraus, stellen er und seine langjährige Freundin Kimya Dawson die Band The Moldy Peaches auf die Beine – und machen New York Anfang der 2000er-Jahre zum Epizentrum des Anti-Folk. Zu unschuldig anmutenden Akustik-Nummern singt Green von abstrusen Sexfantasien und dem wirren Kino in seinem Kopf.

Seit 2002 liegt die Band auf Eis, beide konzentrieren sich auf ihre Solokarrieren und die läuft vor allem für Green hervorragend. Nach dem Release seiner zweiten Platte Friends Of Mine bricht eine handfeste Adam-Green-Hysterie aus, allerdings weniger in seiner Heimat als vielmehr in Europa und vor allem hier in Deutschland, wo er eine ausverkaufte Tour nach der nächsten spielt.

Sechs Jahre ist es her, da tauschte Adam Green erstmals das Gesangsmikro gegen eine Filmkamera. Na ja, nicht ganz richtig: Sein Debütstreifen The Wrong Ferrari nahm er während seiner Europa-Tournee komplett mit einer iPhone-Kamera auf. Sein neuestes Multimediaprojekt Aladdin ist Album, Ausstellung und Film in einem. Darin schleudert Green die einst mystische Geschichte ins Jahr 2016: Die Wunderlampe kommt aus dem 3D-Drucker, die Prinzessin ist eher der Typ Kim Kardashian und die Story wird mit reichlich Sex, Verrat und Revolution aufgepeppt. Nur der fliegende Teppich ist weiterhin einfach nur ein fliegender Teppich.

Noch vor dem offiziellen Filmstart am 12. Mai gibt er im FluxFM Ohrspiel eine Stunde lang einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten – jeder einzelne Song hat nämlich eine ganz spezielle Verbindung dazu.

 

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