Andy Shauf am 1. März 2017 im Grünen Salon | Konzerte

Der kanadische Songwriter Andy Shauf aus Regina in der klangvollen Provinz Saskatchewan ist keiner jener Booty-Shake-Party-Proleten. Wenn Andy ein Album mit dem Titel The Party versieht, dann kann man sicher sein, dass er eher zum melancholischen Slowdance als zum Twerken aufs Parkett bittet. Denn es sind vor allem die langsamen, eindringlichen Melodien à la Elliot Smith, Badly Drawn Boy oder The Shins, die er beherrscht und mit seiner weichen, weisen Stimme direkt durch die Gehörgänge ins Herz schickt.

Mit den Aufnahmen beginnt er 2014 in Berlin, aber Andy ist der Typ Musiker, der Texte und Kompositionen hunderte Male umschmeißt, umschreibt, neu verfasst und beschließt irgendwann mit der Arbeit an The Party nochmal von vorn anzufangen. Das tut er in alten Räumen vom CBC in Kanada. Bis auf die Streicher, spielt er dabei alle Instrumente selbst ein und kreiert ein Album, dass kaum persönlicher sein und mehr Geschichten erzählen könnte.

Der fast manisch schreibende Songwriter hat auf seiner Party einen Haufen Charaktere versammelt, mit denen man nur zu gerne ein Album aufnehmen und einen Konzertabend verbringen will: Der Magier, dessen überzeugendster Trick die zitternden Hände sind. Der Raucher Alexander All Alone, der stolz seine letzte gerauchte Packung Zigaretten ankündigt – und nach der letzten Kippe daraus tot umkippt. Und die wundervolle Martha aus Martha Sways, die fast exakt so aussieht, wie die Ex, die man nie überwunden hat. Diese Charaktere und viele weitere Songs auf seinem Werk bringt der Kanadier im Februar und März auf Deutschlandtour.