Beruf: YouTuber

▷ Letzte Änderung: 2014-06-04
By Diana Hagenberg [FluxFM] |

In unserer Beitragsreihe Turaluralu präsentieren wir euch ja immer ein altes, traditionelles Handwerk. Im heutigen Beitrag drehen wir den Spieß mal um und schauen uns einen Job an, den es noch gar nicht so lange gibt. Der Laie nennt sie YouTube-Stars, in ihrer Community sind sie YouTube-Creator(s): in der Regel Menschen, die mit YouTube so viel Geld verdienen, um gut davon leben zu können. Allzu viele sind es jetzt zwar auch noch nicht, aber .. es gibt sie, sagt FluxFM-Reporter Alexander Brust.


„Hallo, mein Name ist Chan von AppleWar und ich mache Videos auf YouTube. Wir machen einerseits Unterhaltungsvideos auf AppleWarPictures – lustige Videos zum Lachen. Und dann hab ich noch einen anderen Kanal, der heißt Professor Kaboom, da mach‘ ich Videos von Meerschweinchen, Katzen und anderen Tieren.“

Immerhin 300.000 Abonnementen wollen das regelmäßig sehen. Was nach Jux und Tollerei klingt, ist definitiv eine Menge Spaß. Von nichts kommt aber auch nichts, sagt Claudia Murawski. Sie ist PR- & Community-Managerin bei Divimove – einem Support-Netzwerk, das Youtuber betreut:

„Das heißt jetzt nicht, wenn man einen Kanal startet, dass man es schafft, sofort einen viralen Hit zu bekommen und damit dann gleich zum YouTube-Star aufsteigt. Das ist eher ein langer Prozess, wo man viel Kraft reinsteckt und viel Ausdauer haben muss.“

Wer also glaubt, er könnte mal eben ein Video posten und damit die dicke Kohle scheffeln, liegt falsch. Nachdem der eigene Kanal aufgebaut und mit genügend Content bestückt wurde, muss sich an Youtube-Mutti Google gewendet werden. Claudia Murawski erklärt weiter:

„In den wenigsten Fällen kommt jetzt Google und sagt: wir wollen mit dir Geld verdienen. Wenn man seinen Kanal hat und vielleicht auch schon eine gewisse Reichweite, das heißt Abonnenten oder View-Zahlen auf seinem Video, dann kann man sich zum Beispiel bei einem YouTube-Netzwerk bewerben. Die helfen einen dann bei Monetarisierungsfragen.“

Geld gibt es also nur, wenn die Videos „monetarisert“ werden. Das heißt ganz einfach, dass YouTube Werbung zum Video schaltet. Und das wiederum passiert, wenn Inhalte und Qualität der Videos gefallen. Ab dann heißt es: regelmäßig Videos hochladen, Fan-Base aufbauen und pflegen. Claudia Murawski:

„Um jetzt von Youtube leben zu können, … das machen die wenigsten. Das sind Ausnahmen. Man spricht von so einer Hausnummer um 100.000 Abonnenten. Das ist aber sehr variabel.“

Abhängig ist das von Anzahl, Art und Länge der Videos, aber auch vom sogenannten Cost-Per-Mille – kurz CPM. Claudia Murawski dazu:

„Das ist so ein Richtwert. Das schwankt immer, auch pro Saison. Also je nachdem, wie hoch die Werbeetats einfach sind.“

Wer es im Business richtig weit gebracht hat, dem bleibt auch Netto mehr als genug für Kost und Logis. Was man braucht, um aus dem Hobby ein volles Einkommen zu machen, verrät YouTube-Star Mr. Trashpack:

„Das wichtigste ist, um auf Youtube erfolgreich zu werden: Man muss Bock darauf haben. Man muss einfach Spaß dran haben und man darf es nicht nur als Job sehen, sondern als Leidenschaft, als Berufung, als Alles. Als YouTuber ist Youtube ein riesiger Teil des Lebens – und wer diese Einstellung nicht hat und nur auf’s schnelle Geld aus ist, der sollte sich was anderes suchen. Das funktioniert sonst nicht.“

Noch wächst der YouTube-Markt und immer neue kreative und verrückte Ideen erobern die Bildschirme der Büros und Kinderzimmer. Ein bisschen erinnert das Ganze schon auch an diverse andere Medienphänomene der letzten Jahrzehnte – wann hört man wohl zum ersten Mal den Satz: „Ich war jung und brauchte das Geld.“

Wer sich etwas genauer über die Brutto-Einnahmen der YouTuber spekulieren möchte, der kann das mit einem kleinen Tool tun. Auf der Website socialblade.com gibt es einen Einkommensrechner.

:infoboxalex:

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