Wie geht es Europa eigentlich? | Calling Europe
8. November 2016, 13 bis 18 Uhr
9. November 2016, 9 bis 17 Uhr
Facebook-Event
Pariser Platz 6
10117 Berlin
Am 8. und 9. November kommen bei der Konferenz A Soul for Europe – Europa eine Seele geben in Berlin junge Menschen zusammen, die ein Ziel vereint: der Wunsch, gemeinsam in Workshops, offenen Diskussionen und Vorträgen an einem besseren Europa rumzubasteln.
Aber wie geht es Europa denn eigentlich? Wir haben deshalb keine Ferngesprächskosten und Mühen gescheut und uns schon einmal umgehört: Was denken und fühlen die Menschen in den unterschiedlichsten Orten, wenn sie das Wort „Europa“ hören? Wie schätzen sie die allgemeine Stimmung in ihren jeweiligen Ländern ein?
Wie sieht’s aus in…
Sofia, Bulgarien
Raya, ursprünglich aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia, ist vor 15 Jahren für ihr Studium nach Berlin gekommen, heute nennt sie beide Orte ihr zu Hause. Gerade dies, die Möglichkeit sich frei innerhalb des Kontinents bewegen zu können, lässt sie als Europäerin fühlen:
Athen, Griechenland
Der Mathe- und Physiklehrer Stratos aus Athen kritisiert, dass Grundprinzipien und -werte wie Solidarität, auf denen Europäischen Union ursprünglich basieren sollte, in Vergessenheit geraten sind – doch seinen Optimismus lässt er sich nicht nehmen:
Utrecht, Niederlande
Die Jurastudentin Michelle würde sich selbst als Euroskeptikerin bezeichnen, vor allem in Hinblick auf den wirtschaftlichen Zusammenschluss. Dennoch ist für sie ganz klar, was Europa bedroht sind nicht etwa Menschen, die hierher fliehen, sondern der wachsende Nationalismus:
Budapest, Ungarn
Noemi aus Budapest möchte gegen die antieuropäische Stimmung und Politik in ihrem Land ankämpfen. Sie wünscht sich, dass sich Europas Grenzen wieder öffnen:
London, England
Alex lebt eigentlich sehr gerne in London, das für ihn für Weltoffenheit steht. Nun sieht er sich in einem zweigeteilten Land – und sein erster Gedanke, den er nach dem Brexit-Votum hatte, überrascht nicht: ab nach Berlin!
Bologna, Italien
Für Liviana aus Bologna ist Europa vor allem in Bezug auf die unmenschliche Flüchtlingspolitik ein Desaster. Denn paneuropäische Projekte wie ERASMUS seien zwar gut für Europäer*innen – verdeutlichen aber noch mehr die Abschottung und Ablehnung von Menschen, die hierher kommen und diese Rechte nicht genießen.
Bukarest, Rumänien
Laura wurde in Bukarest geboren, studiert allerdings gerade in Groningen in den Niederlanden. Sie erzählt, dass dort ein hasserfülltes Klima herrscht, da viele Menschen osteuropäische Länder wie Rumänien für das Ergebnis des Brexit-Votums verantwortlich machen:
Und was sagen Europäer*innen, die in Berlin leben?
Julia aus Warschau, Polen
Julia kommt ursprünglich aus Warschau, wohnt nun seit sechs Jahren in Berlin, und organisiert seit drei Jahren schon regelmäßige Polish Thursday Dinner, Brunches, Literaturevents u.v.m., die polnische Kultur von einer anderen, jüngeren Seite zeigen sollen.
Paul aus Cambridge, England
Im Saint George’s im Kollwitzkiez könnt ihr in neuen und gebrauchten englischsprachigen Büchern schmökern und rare Schätze heben. Der Besitzer des Ladens, Paul, erzählt, dass dies nicht nur Menschen aus seinem Heimatland anzieht, sondern aus allen Teilen der Welt, vor allem aber Europa. Seine Verbindung zum Kontinent spürt er so täglich – seine Britishness hat er dennoch nicht ganz verloren:
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