Hans Jagnow wurde zum ersten Präsidenten des eSport-Bundes Deutschland gewählt.

Die ersten Schritte sind gemacht | Sechs Monate eSport-Bund Deutschland

▷ Letzte Änderung: 2018-04-26
By Ron |

Wie sieht die Zukunft des virtuellen Sports in Deutschland aus? Diese Frage stellt sich der eSport-Bund Deutschland. Knapp sechs Monate nach Gründung des Verbands, hat sich FluxFM-Redakteur Ron Stoklas mit Verbandspräsident Hans Jagnow getroffen, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Das Interview mit Hans Jagnow

Hier gibt es das komplette Interview mit Hans Jagnow zur bisherigen Arbeit des eSport-Bundes Deutschland und dem bevorstehenden German eSport Summit zum Nachhören.

Von 0 auf 100 in wenigen Monaten

Erfolgreiche Gründung, Einbindung des Themas im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und eine starke Präsenz in der medialen Berichterstattung – subjektiv betrachtet war es ein positives erstes Halbjahr für den eSport-Bund Deutschland.

Dass alles so schnell geht, war laut Hans Jagnow, Präsident beim eSport-Bund Deutschland, zunächst nicht absehbar.

„Wir sind in diesem Zwiespalt selbst zu gestalten und eigene Schwerpunkte zu setzen. Auf der anderen Seite aber auch darauf zu reagieren, was in der Gesellschaft, der Sportpolitik und Sportorganisation passiert. Das sich dann so schnell alles entwickelt, dass ist natürlich auch für uns begeisternd.“ – Hans Jagnow

Seriösität vor Quantität

Während die Aufmerksamkeit an der Arbeit des Verbands weiter steigt, ist die Mitgliederzahl derzeit noch auf die 22 Gründungsmitglieder beschränkt. Nicht, weil es dem ESBD etwa an Interessenten fehlt, sondern weil der Verband diese Schritte seriös erledigen will.

„Wir lassen uns Zeit, weil wir das ordentlich machen wollen. Wir sind ja kein Fitnessclub, wo man einmal den Aufnahmebeitrag zahlt und dann nie wieder hingeht. Wir wollen eine Integration und ein dabei sein der Mitglieder mit Herz und Seele.“ – Hans Jagnow

22 Organisationen zählen zu den Gründungsmitgliedern des ESBD. Aus Berlin ist u.a. der 1. Berliner eSport – Club e.V. dabei.

Die Vereine, die sich um die Mitgliedschaft bemühen, kommen vor allem Teams aus dem Breitensport. Interesse über das sich Jagnow freut, schließlich ist es erklärtes Ziel des ESBD den Amateur- und Breiten-eSport in Deutschland zu stärken.

Politik und Sport – Sport und Politik

Bei der Verbandsgründung Ende 2017 wurde daher auch ein klares Ziel erklärt: eSport soll als Sportart anerkannt werden – inklusive der entsprechenden vereinspolitischen Rechte. Dazu zählt auch das Gemeinnützigkeitsrecht. Ein erster Schritt dazu erfolgte noch vor dem Jahreswechsel, als Leipzig eSports e.V. im Dezember als gemeinnütziger Verein anerkannt wurde – gültig ab dem 1. Januar 2018. Neben finanziellen Vorteilen kreiert der Verein aus Sachsen einen Präzedenzfall für andere deutsche eSport-Vereine.

Damit es nicht dabei bleibt, sondern zeitnah auch andere Vereine einen ähnlichen Status erhalten, steht der ESBD in regem Austausch mit Politik und dem Deutschen Olympischen Sportbund. Wie fruchtbar die Arbeit ist, lässt sich auf verschiedene Weisen belegen. Auf politischer Ebene ist es der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Dort heißt es, man wolle „eSports künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen“. Von Seiten des DOSB ist die jüngst ins Leben gerufene Arbeitsgruppe eSport relevant.

Die AG hat für den DOSB das Ziel zu erfassen, was ist eSport eigentlich? Wie funktioniert eSport und genau dieses Dialog-Verfahren was wir uns auch wünschen. Die AG soll am Ende eine Empfehlung darüber abgeben, wie organisierter Sport in Deutschland mit eSport umzugehen haben könnte.“ – Hans Jagnow

Let’s talk about eSport

Letztendlich sollen aber nicht nur andere über die Belange des eSports sprechen. Daher hat der eSport-Bund Deutschland im Rahmen der Gamesweek Berlin zur German eSport Summit geladen. Politiker, Journalisten und Branchenvertreter werden im Rahmen der Fachkonferenz über die Zukunft des virtuellen Sports in Deutschland diskutieren.

Der German eSport Summit ist eine Konferenz, die auch so ein bisschen die Grenzen im eSport verschieben soll. Die Grenzen dessen, wie wir uns eSport vorstellen.“ – Hans Jagnow

Im Rahmen der Gamesweek Berlin findet erstmals die Fachkonferenz „German eSport Summit“ statt.

Zwar steht die Entscheidung zur künftigen sportpolitischen und sportorganisatorischen Situation des eSports noch aus. Erste Schritte und Gespräche wurden jedoch auf den Weg gebracht.

Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können: ab 13 Uhr wird der German eSport Summit 2018 kostenlive via Twitch übertragen. Hier geht es zum Stream.

Das FluxFM-Interview mit Hans Jagnow zur Gründung des ESBD aus dem November 2017, könnt ihr hier Nachhören.

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