Foto. Sophie Euler
Foto. Sophie Euler

Fachmesse für mobile Toiletten EuroToi

▷ Letzte Änderung: 2016-03-11
By Nina [FluxFM] |

EuroToiJetzt wird’s etwas profan hier bei FluxFM, denn wir müssen über Toiletten sprechen. Genau, richtig gehört: Klos. Am Nürburgring lief Ende letzter Woche nämlich die EuroToi, die Fachmesse für mobile Toiletten. Julia Oberlohr und Markus Paulus berichten über den neuesten heißen Scheiß in der Branche der mobilen Klohäuschen.


 

 

Als Journalist muss man sich manchmal mit SCHEISS-Themen befassen. Da HOCKT man in der Redaktions-SITZUNG (genug der schlechten Wortwitze) und bekommt die Aufgabe, einen Beitrag über die EuroToi zu machen. Dennoch, es hätte besch…eidener kommen können. Immerhin ist die EuroToi DIE Fachmesse für mobile Toiletten. Und mit dem Thema Toilette hat sich sogar schon der Starphilosoph Slavoj Zizek ausführlich befasst. Also durchaus ein Thema gewissen Intellekts:

„In the Anglo-Saxon world, you get a toilet bowl which is full of water so that the shit floats in it before it disappears.“

Zizek hat unterschieliche Formen von Toilettenschüsseln analysiert und philosophische Theorien zu deren Genese entwickelt. Doch weg von der Geisteswissenschaft, hier soll es schließlich um die EuroToi gehen. Am Freitag und Samstag vergangener Woche haben sich am Nürburgring also 20 Aussteller der mobilen-Toiletten-Branche getroffen und ihre aktuellen Produktentwicklungen vorgestellt. Innovationen im Klohäuschen? Ja, die gibt es! Wolfgang Gran ist Mitorganisator der EuroToi und erzählt, was es Neues gibt auf dem Klomarkt:

„Die Highlights auf unserer Seite werden sicherlich sein, dass wir neue Entsorgungseinheiten vorstellen und natürlich auch, dass wir Kabinen mit Hocktanks beispielsweise ausstellen werden.“

Die neuen Entsorgungseinheiten sind für den gemeinen Dixi-Besucher eher weniger aufregend und wir wollen sie auch lieber nicht weiter hinterfragen. Aber was hat es mit diesen Hocktanks auf sich? Das weiß Peter Fliegenschmidt, Geschäftsführer bei Global Fliegenschmidt, einem Hersteller mobiler Klohäuschen:

„Normalerweise sitzt man bei mobilen Toiletten auf einem Fäkalientank und bei dieser Toilette kann man sich auf diesen Tank draufstellen und im Hocken sein Geschäft verrichten.“

Also erst klettern, dann ka…nn’s losgehen. Und das ist nicht nur wegen des akrobatisch-sportlichen Aspekts gesund. Wir sind einfach fürs hockende Geschäft gemacht: Der Urmensch hat sich ja auch keine Zeitung unter’n Arm geklemmt und sich’s dann auf einer Porzellan-Schüssel gemütlich gemacht. Er hat sich einfach in den Wald gehockt. Grund für die Entwicklung der schicken Sitz-Hock-Kombination war für Fliegenschmidt aber weniger gesundheitlicher, sondern viel mehr kultureller Natur:

„Im Orient bevorzugt man die Hocktoiletten, während in unserem Kulturkreis gesessen wird.“

Und weil Global Fliegenschmidt in den Orient und nach Indien exportiert, aber auch hierzulande die Nachfrage nach stillen Hock-Örtchen wächst, hat man die Sitz-Hock-Kombination ins Angebot aufgenommen. Übrigens profitieren auch Menschen, die zu uns geflüchtet sind, von den Hocktoiletten, denn sie müssen mit unseren Toiletten-Gepflogenheiten zurecht kommen, die sie vorher nie kennenlernen konnten.

Wer das hockende Geschäft schon immer mal ausprobieren wollte, kann sich im Sommer ja mal auf den einschlägen Festivals rumtreiben: Hier kommen mobile Klohäuschen ja regelmäßig zum Einsatz. Und wer dann ein Häuschen mit Hocktank erwischt, verspürt womöglich nicht nur das wohlige Gefühl müheloser Erleichtung, sondern auch einen Hauch orientalischen Urlaubsfeelings.

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