Filme der Woche: Borgman & Gone Girl
Borgman
Auf der Flucht vor einer Gruppe brutaler Männer sucht der geheimnisvolle Landstreicher Borgman Unterschlupf bei der wohlhabenden Familie van Schendel. Vom Familienvater Richard zunächst verjagt, kehrt Borgman zurück und verzieht sich heimlich ins Gartenhaus des Anwesens. Richards Ehefrau Marina bietet dem Fremden unkompliziert Hilfe an und ein warmes Bad. Marina fühlt sich zunehmend von ihm angezogen und will nicht zulassen, dass er die Familie wieder verlässt.
Kurz darauf verschwindet der Gärtner auf mysteriöse Weise, Borgman schleicht sich mit neuer Identität in die Mitte der Familie und nistet sich ein. Nun geraten auch die Kinder in seinen perfiden Bann, eine kaltblütige Manipulation beginnt. »Borgman« ist ein dunkler Thriller über die schlichtweg unheimliche Verführung durch das unscheinbare Böse.
Kai: „Es ist, als hätte Aki Kaurismäki gemeinsam mit der Olsenbande einen Horrorfilm gedreht. Skurrile Normalos verziehen keine Miene, während sie alles aus dem Weg räumen, was Borgmans Invasion in das Leben der Familie gefährden könnte. Absurd komisch und sehr, sehr beunruhigend.“
Gone Girl
Das Paar, das im Zentrum der Geschichte steht – der ehemalige New Yorker Autor Nick Dunne und seine einst so „coole” Frau Amy, die zwischenzeitlich auf dem Höhepunkt der Rezesssion versuchen, im Mittleren Westen über die Runden zu kommen –, scheint eine perfekte Ehe zu führen. Dann aber, am fünften Hochzeitstag, verschwindet Amy – und der schöne Schein zeigt Risse. Nick gilt schnell als Hauptverdächtiger, was auch daher rührt, dass er sich höchst verdächtig benimmt. Über Nacht beherrscht Amy die Schlagzeilen, die Suche nach ihr – tot oder lebendig – wird zur öffentlichen Angelegenheit. Genauso wie ihre Ehe, nach deren Einzelheiten die Öffentlichkeit giert.
Kai: „Regisseur David Fincher diesmal ganz im Dienste eines tollen Plots: Hat Nick seine Frau umgebracht? Oder steckt hinter deren Verschwinden etwas noch viel perfideres? In „Gone Girl“ zeigt sich immer stärker, dass zwei Eheleute nicht das sind, was sie beide die Öffentlichkeit glauben lassen wollen. Das erfährt man bröckchenweise in ungefähr 70 neuen Twists der Geschichte. Und am Ende steht etwas so Diabolisches, dass es schon wieder sehr böse komisch ist.“
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