Fischer-Z am 29. Oktober 2017 im Columbia Theater | Konzerte
Building Bridges, der Titel des neuesten Albums der UK-Formation Fischer-Z, ist bereits klares Statement und beweist einmal mehr, dass Mastermind John Watts sein Ohr stets am Puls der Zeit hat und auch imstande ist, seine Beobachtungen entsprechend in kongeniale Songs umzusetzen. Auch wenn gesellschaftlich und lokal- oder geopolitisch derzeit teilweise andere Töne angeschlagen werden, es geht darum die Brücken zu bauen, nicht sie einzureißen, es gilt Menschen zu helfen, ihr Leben zu leben, nicht sie niederzubrüllen oder gleich ins Jenseits zu befördern, es sollten Liebe und Frieden im Vordergrund stehen und nicht Hass und Krieg.
Schon im Album-Opener Damascus Disco, gleichzeitig die erste Single-Auskopplung und punkige Hymne samt Mitsing-Refrain, spricht er klare Worte: „Unlucky people lose their heads / Little children bombed out of beds“. Und er fordert: „If we build bridges with love / Hey hey … It might be enough“. Und wenig später: „Bring San Francisco to Damascus Disco“. Es sind gerade diese einfachen und klaren Botschaften, die sich beim Hören festsetzen, etwa in „Easy Money“ mit seinen massiven Gitarren, wo er Banken und Broker aufs Korn nimmt, oder im geradezu folkigen „Row Boys Row“ („They are left no options but fight or flight“), die seine Sicht der tagtäglichen Flucht übers Meer schildert. Und wenn es im Rockgitarren-geprägten Aufruf „Let’s Put The Pressure On“ heißt, „The ‚have not‘ lobby needs a louder voice“, dann sollte klar sein, dass es ihm um eine gerechtere Welt geht und die Veränderungen notfalls ohne die Politik angegangen weden sollten.
Natürlich bleiben auch Gedanken über persönliche Empfindungen und Entwicklungen nicht außen vor, wie etwa in Umberella oder Wild Wild Wild Wild, auch hier sind es differenzierte Blicke auf die diesmal eigene Welt.
2017 dürfte ein äußerst markantes Jahr werden in der Fischer-Z-Geschichte. Building Bridges erscheint am 31. März und ist diskografisch betrachtet das insgesamt 20. Studio-Album. Die 19 Vorgänger wurden entweder unter dem angestammten Namen Fischer-Z (aber auch einmal unter The Cry) oder solo von John Watts (auch unter Watts oder J. M. Watts) veröffentlicht, dabei gehört Red Skies Over Paradise von 1981 zu den absoluten Wave-Klassikern, und Marliese oder Berlin avancierten zu jener Zeit zu heute noch gehörten Mega-Hits. Auch wenn eine erste Single 1978 erschien und verschiedentlich 1976 als Gründungsjahr genannt wird, offiziell startete die Band erst 1977, somit feiert Fischer-Z dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum.
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