N#MMER - Das Magazin für Autisten, AD(H)Sler und Astronauten

FluxFM Krautfunding: N#MMER – ein Magazin für Autisten und AD(H)Sler

▷ Letzte Änderung: 2014-05-19
By Sophie [FluxFM] |

Name: N#MMER – Magazin
Idee: ein Magazin von bzw. für Autisten und AD(H)Sler

Es gibt Magazine für Hundeliebhaber, Mode-Freaks, Angler, Gitarristen, Franzosen, Computer-Nerds, Kreuzworträtsel-Fans… die Aufzählung ließe sich endlos fortführen. Und obwohl man denken könnte, dass es der Magazin-Journalismus gerade nicht leicht hat, kommen immer wieder neue auf den Markt. In unserer Rubrik Krautfunding stellen wir euch heute eine junge Frau vor, die ein ganz besonderes Magazin rausbringen will: N#mmer – ein Magazin von Autisten für Autisten.

 
Wie so viele gute Ideen entstand auch die von Denise Linke aus einem persönlichen Mangel heraus.

„Meine Idee ist ein Magazin für Autisten und ADHSler herauszubringen, weil ich selber gern eines lesen wollte, und es keins gab. Das hat mich geärgert. Damit bin ich scheinbar auf etwas gestoßen, das sich viele Menschen wünschen, was mich sehr freut.“

Schätzungsweise 2 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum haben ADHS oder eine Form von Autismus. Eine Menge potenzieller Leser also. Denise selbst ist so genannte Asperger-Autistin.

„Für mich sind zum Beispiel Situationen anstrengend, in denen viele Sinneseindrücke auf mich einprallen. Weil ich die nicht filtern kann und ich alles immer wahrnehme. Es ist dann gleichzeitig hell und laut und ich hör die ganzen Gespräche und dann riecht’s vielleicht noch komisch und das ist halt… anstrengend.“

Denise Linke, Herausgeberin und Chefredakteurin

Denise Linke, Herausgeberin und Chefredakteurin

Es ist nicht immer leicht, zu vermitteln, was es bedeutet, Autist zu sein oder ADHS zu haben. Auch dazu will das N#mmer-Magazin beitragen. Was es dagegen nicht sein will: ein selbstreferetielles Beweihräucheringsheftchen.

„Mir geht’s halt wirklich darum, dass in der Gesellschaft was verändert wird und das das Bild des schreienden Kindes und des bekloppten axtschwingenden Autisten verändert wird.“

Viele Artikel sollen deshalb so aufgemacht sein, dass tatsächlich jeder seine Freude beim Lesen hat – ob nun Autist oder nicht, so die studierte Politikwissenschaftlerin und hoffentlich baldige Chefredakteurin. Das Team steht schon mal…

„Ich hab ganz tolle Grafikerinnen, was ganz großartig war, weil ich ja bisher kein Geld hatte, aber hoffentlich bald haben werde. Ich hab ein Interview mit Sascha Lobo gemacht, der wollte dafür auch nichts haben. Ich hab eine Comiczeichnerin, Daniela Schreiter, ich hab viele autistische und Autoren mit ADHS, die da Beiträge beisteuern.“

Prominente Unterstützung kommt zudem vom Herausgeber des Dummy-Magazins, Oliver Gehrs.
Um ihren Traum zu realisieren, hospitiert Denise Linke gerade bei der FAZ am Sonntag und hat bei Startnext eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

„Ich brauche 20000 Euro, das klingt erstmal nach sauviel Geld, aber nicht wenn man sich überlegt, dass allein der Druck 6.000 Euro kostet. Wenn ich 40.000 habe, kann ich gleich die nächste mitproduzieren und kann die dann regulär verkaufen.“

Um die 100 Seiten soll die erste Ausgabe haben – Thema: „Liebe“. Die Printausgabe soll 7 Euro – die E-Version 4,50 Euro kosten.

„Seit es jetzt online ist, krieg ich täglich ganz zauberhafte Emails von Leuten, die sehr dankbar sind, dass es das Magazin geben soll, dass ihnen das Mut und Hoffnung macht. Das ist natürlich eine krasse Motivation für mich.“

 

Wenn ihr ein Crowdfunding-Projekt kennt, das wir hier auch einmal vorstellen sollen, oder vielleicht selbst eines gestartet habt, dann meldet euch bei uns. Am besten per Mail an krautfunding@fluxfm.de, dann landet es direkt beim Richtigen. Habt bitte Verständnis dafür, dass wir aufgrund der vielen Einsendungen, nicht alle Projekte vorstellen können.

 

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