Foto: Sophie Euler
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Fünf überschätze Bücher | Listomania

▷ Letzte Änderung: 2019-07-16
By Jasmin Kröger |

Vor 68 Jahren ist Der Fänger im Roggen von J. D. Salinger rausgekommen. Das Buch gehört zum Kanon der Weltliteratur und wurde über siebzig Millionen mal verkauft. Kritiker und Leser lieben es, William Faulkner bezeichnete den Roman als den Besten seiner Generation. FluxFM Redakteurin Jasmin Kröger hingegen findet das Buch unerträglich. Immerhin hat sie schnell Leidensgenossen gefunden. Bücher: Gehypt und gehasst, hier ist die Top 5 der FluxFM Redaktion.




Punkt 5: „Eat Pray Love“ von Elizabeth Gilbert

Die New Yorkerin Elizabeth Gilbert ist unglücklich, sie kündigt ihren Job, verlässt ihren Mann und bricht zu einer Reise auf die ihr Leben für immer verändert. In Italien, Indien und Indonesien lernt sie was wirklich im Leben zählt: Essen, Beten, Lieben. Das Buch wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und verkaufte sich weltweit mehr als zehn Millionen Mal. Mit Hollywood-Star Julia Roberts in der Hauptrolle wurde es verfilmt und spülte über 200 Millionen Dollar in die Kinokassen.

Kritiker*innen sagen: „Eine tiefsinnige, bildreiche Erzählung über eine Frau, die um die halbe Welt reist.“

Das sagt FluxFM-Redakteurin Mila Weidelhofer:

„Wow. Dieses Buch tropft förmlich vor Spiritualität und kitschigen Sonnenaufgangsmomenten, innerer Ruhe und wilden unrealistischen Sexabenteuern am Strand. Wobei jeder, JEDER der schon einmal in Italien gelebt hat weiß, dass man nach ununterbrochen Pizza und Pasta Bauchweh und Verstopfung von zu viel Weizen bekommt und das man nach einer Nacht in Bali zersägt ist von Mückenstichen. Das Leben von Elisabeth ist eine knallbunte Zuckerwatte-Erlebnis-Welt, die mich mit 18 Jahren in eine verfrühte Mid-40-Lebenskrise geworfen hat.“


Punkt 4:“América“ von T.C. Boyle

Anhand der Geschichten zweier Paare, die vordergründig nichts zu verbinden scheint, skizziert Boyle zwei extrem unterschiedliche Welten: Die weißer Wohlstandsamerikaner vs. der illegaler Immigranten. Ein Autounfall lässt beide Parteien aufeinander prallen.

Kritiker*innen sagen:América ist eine ganz seltene literarische Leistung: Ein wahrhaft notwendiges Buch.“

Das sagt FluxFM Redakteurin Lena Mempel:

„Oberflächlich, zäh, und verliert sich in Kleinigkeiten. Damit vertut Boyle die Chance Einwanderern in den USA wirklich eine Stimme zu geben.“


Punkt 3:“Tschick“ von Wolfgang Herrndorf

Der 14-jährige Maik hat zwar reiche Eltern, doch in der Schule ist er ein totaler Außenseiter, die bevorstehenden Sommerferien drohen einsam und langweilig zu werden. Es kommt anders: Tschick, der neue Mitschüler der kurz zuvor von Russland nach Berlin gezogen ist, nimmt ihn mit auf einen Roadtrip im gestohlenen Lada.

Kritiker*innen sagen: „Man lacht viel, wenn man Tschick liest, aber ebenso oft ist man gerührt, gelegentlich zu Tränen. Tschick ist ein Buch, das einen Erwachsenen rundum glücklich macht und das man den Altersgenossen seiner Helden jederzeit schenken kann“

Das sagt FluxFM-Praktikantin Elisabeth Demuth:

„Es ist einfach viel zu offensichtlich, dass da ein Konzept hinter steckt. Zwei Jungs, und natürlich sind es zwei Jungs, die ein wildes Abenteuer erleben. Beide Außenseiter, einer bad guy, betrunken im Unterricht und natürlich mit Migrationshintergrund, der andere rich kid mit Alkoholiker-Mutter. Da werden alle Klischees ausgeschöpft und das nervt.“


Punkt 2:“Illuminati“ von Dan Brown

Die Handlung dreht sich um den angeblichen Versuch des Geheimbundes der Illuminaten die katholische Kirche zu zerstören. Auf 700 Seiten heißt es Wissenschaft vs. Kirche.
Illuminati und co. machten Dan Brown zu einem der reichsten Autoren der Welt: Weltweit verkaufte sich der Titel über 200 Millionen mal.

Kritiker*innen sagen: „Ein fesselndes Buch auf dem Pfad der Erleuchtung.“

Das sagt FluxFM-Kinoexperte Kai Kolwitz:

„Dan Browns Geschwurbel treibt jeden Wikipedia-Autor in die Depression und jeden Historiker in den Heulkrampf. Dan Brown der Chemtrailpilot unter den Romanautoren, der Donald Trump unter den Schriftstellern: Illuminati geh kacken!“


Punkt 1: „Die Bibel“ von äh..Gott?

Ein Band mit Kurzgeschichten rund um Gut und Böse, Äpfel und Schlangen. Einer der Protagonisten, Jesus, kann übers Wasser laufen und wird von seinen Freunden nach einer Dinnerparty übelst hintergangen. Die Bibel ist das erfolgreichste Buch der Welt: Im Schnitt geht alle 2 Sekunden ein Abdruck über die Ladentheke.

Kritiker*innen sagen: Fan erster Stunde Martin Luther fands inhaltlich sehr gelungen und übersetzte die Bibel ins Deutsche.

Das sagt Martin Gertz aus der FluxFM Redaktion:

„Zu viele Personen, zu viele Orte, alles nur angerissen. Lesespaß ist wirklich etwas anderes und der Inhalt ist auch noch Auslegungssache, hä?!“


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