HecTree
Maximal 2 Grad mehr – das ist das Klimaziel des Abkommens von Paris. Dafür müssen wir bis 2030 40 Gigatonnen des Treibhausgases CO2 sparen, doch schon heute haben wir 90 Prozent davon in die Luft geblasen. Das heißt, entweder wir stoßen von jetzt an Null CO2 aus, oder oder wir lassen uns was einfallen. Eine Lösung könnte eine Gruppe von Erfinder*innen und Forscher*innen aus Brasilien und Berlin haben. Johanna Hesselbarth hat sie getroffen und sich die Erfindung zeigen lassen.
Die Erfindung von Thomas und Andres ist geräuschlos und auch optisch alles andere als aufregend. Doch der Schein trügt. In dem silbernen Zylinder geschehen wahre Wunder, sagt Thomas:
Ähnlich wie bei einem Baum der CO2 aufnimmt und umwandelt in Sauerstoff, dass wir atmen, ist es bei uns so. Dass das CO2 ebenfalls aufgenommen wird und durch chemische Reaktionen gebunden wird. Dann entstehen Mineralien, die man wirtschaftlich Nutzen kann, beispielsweise Carbonate, die in der Baustoffindustrie genutzt werden können, die aber auch anderweitig genutzt werden können.
Zum Beispiel als Dünger, Gips oder Glas. Das lange als dreckig verschriene Treibhausgas wird Dank der Erfindung, die zu dem auch noch besonders leistungsstark ist, zum Star.
Das erklärt Andres unter anderem auch so:
Wir haben uns die Natur angeschaut und wir haben festgestellt, dass 400 Bäume nehmen zwischen 15 und 30 Tonnen pro Jahr CO2 und wir haben genau diesen Namen unseren Reaktoren gegeben, HecTree, das heißt unsere Bäume können die gleich Menge an CO2 aufnehmen wie 400 Bäume.
So ein HecTree sieht aus wie eine Litfaßsäule, bräuchte ungefähr die Fläche eines 20 Quadrameter großen WG Zimmers und könnte in einem Jahr 30 Tonnen CO2 aus der Luft saugen. Klingt erstmal nach einer Menge, doch um die Luft von Berlin sauber zu bekommen, müssten über 600.000 HecTrees aufgestellt werden. Trotzdem sei das eine Option, wie Thomas und Andres finden. Momentan sind sie auf der Suche nach einem Investor. Bis dahin heißt es: Fahrrad fahren und nicht so tief durchatmen.