Jogis WM-Kader: Ene, mene, muh & raus bist du!

▷ Letzte Änderung: 2014-06-03
By Diana Hagenberg [FluxFM] |

Bundestrainer Joachim Löw hat sich festgelegt. Gestern – 12 Stunden vor Ablauf der Meldefrist, gab er seinen endgültigen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien bekannt. 23 Spieler reisen zur WM. Drei sind schwer enttäuscht, drei freudigst überrascht. Anna Ellger über die Entscheidung des Bundestrainers.

Natürlich hört man nichts von ihnen. Kein Statement. Keine Wut. Kein Nachtreten. Nicht mal professionell einstudiertes Verständnis. Keine Trauer. Nein. Aber man kann sich sicher sein – das war hart. Jogi Löw sagt:

„Ja, das ist vielleicht auch meine schwerste Aufgabe! Das sind die schwersten Momente und die schwersten Telefonate, die ich dann führen muss. Da gab es natürlich auch schon das ein oder andere Mal Tränen am Telefon.“

Ob Tränen flossen, ist nicht überliefert. Und wenn ja, dann gab es sie auch nicht am Telefon. Denn die Entscheidung wurde persönlich mitgeteilt – vom Trainer:

„Nicht dabei sein werden Marcel Schmelzer, Kevin Volland und Mustafi. Diese Entscheidung, die wir getroffen haben, ist uns – wie immer – auch schwer gefallen, weil diese Spieler natürlich auch im Vorfeld dieser Entscheidung alles gegeben haben. Für diese Spieler ist es natürlich auch eine große Enttäuschung.“

Bähm. Wie die drei Spieler reagiert haben, das weiß man nicht. Nur wie sie aus dem Luxus-Hotel herauskamen – mit ihrer Absage im Gepäck. Stumm zogen sie an der Reportermeute vorbei. Nichts haben sie gesagt. Gar nichts.

Aber das tun ja eh immer lieber andere. Wie zum Beispiel bei Günther Jauch. Sogenannte Fußballexperten wie Edmund Stoiber oder Claudia Roth diskutierten über das WM-Gastgeberland. Arbeitsbedingungen. Menschenrechte – okay. Aber Fußball?

„Also die einzelnen Spieler, ja… zwischen Genie und Wahnsinn…“

Zum Glück war noch Jens Lehmann da. Wenigstens einer mit Sachverstand:

„Ohne einen guten Teamgeist geht´s da auch nicht. Dafür ist es wichtig, dass der Trainer nochmal sagt: Jungs, jetzt geben wir alles! Alle für einen – das zählt immer noch.“

Besonders interessant wird es, wenn alle durcheinanderreden – und alles zusammenrühren

Jens Lehmann:

„Ich war letztes Jahr – wo war ich denn – in Saudi Arabien. Und sie gehen Mittags raus und sie können nicht atmen. Sie können auch nicht laufen.“

Edmund Stoiber:

„Da muss alles runtergekühlt werden. Das muss man sich mal vorstellen. Gigantisch.“

Claudia Roth:

„Klimawandel!“

23 Spieler fahren also jetzt nach Brasilien. Die drei Neulinge: Christoph Kramer, Erik Durm und Matthias Ginter. Erst in diesem Jahr haben sie im DFB-Team debütiert. Ansonsten: wenig Überraschendes. Stammspieler in Formkrise, verletze Stammspieler, angeschlagene Stammspieler, steigerungsfähige Stammspieler und etwas in die Jahre gekommene Stammspieler. Die Mischung ist natürlich genauestens durchdacht. Jogi Löw erklärt das so:

„Wir haben das so gemacht, dass wir jede Position doppelt besetzt haben: in der Abwehr, im Mittelfeld und auch im Sturm. So dass wir eben auch einen ausgewogenen Kader haben. Und so sind wir einzelne Positionen durchgegangen und haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht. Aber wir haben sie getroffen!“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Am 16. Juni wissen wir mehr. Dann geht’s los – gegen die Portugiesen – mit dem angeschlagenen Weltfußballer Ronaldo.

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