Klaus Johann Grobe, Ry X & Anohni | Neue Alben
7. & 8. Mai 2016
Jede Stunde ein Song
Jedes Wochenende stellt eine andere Band ihr neu veröffentlichtes Album im Radio vor und kündigt die Titel mit Hingabe an. Diesmal präsentieren Klaus Johann Grobe ihr neues Album Spagat Der Liebe exklusiv im Wochenendspecial – jede Stunde ein Song.
Klaus Johann Grobe – Spagat Der Liebe
Ihr Bandname ist doof, ihre Frisuren sind komisch und was ist denn Spagat Der Liebe bitte für ein Albumtitel? Nun, ein passender. Album zwei des Schweizer Duos wurde maßgeblich beeinflusst von einem Künstler, den die Jungs (die übrigens weder Klaus noch Johann heißen) in einem Leipziger Plattenladen fanden: Manfred Krug. Wer Krugs psychedelische Schlager der 70er liebt, wird Spagat der Liebe sofort ins Herz schließen. Es ist so unerwartet und erfrischend, unpeinlich und spannend, verbindet Krautrock mit trippy Popmelodien und ist überhaupt wie nichts anderes, das gerade auf dem Markt ist.
Außerdem wurden folgende Alben veröffentlicht:
Ry X – Dawn
Ry X war früher als Ry Cuming unterwegs. Da hat er glattgebügelte Popmusik gemacht, für die er sich heute schämt (zu Recht). Dann kam er nach Berlin. Zusammen mit seinem Busenfreund Frank Wiedemann gründete der Australier das Projekt Howling, veröffentlichte sowohl elektronische als auch songwriterlastige Stücke. Alles Hits, aber nie ein Album. Das kommt jetzt, riecht nach Salzwasser und Sonnenaufgang und passt so perfekt zur Hauptstadt wie an den Strand, zu Herzschmerz und Picknickdecke.
Anohni – Hoplessness
Anohni mutet uns mit ihrem ersten Album Hoplessness eine Menge zu. Es geht um den Umgang mit der Umwelt, um die Weiblichkeit der Natur, um Queer-Aktivismus. Davon kann Anohni, die wir bis jetzt als Antony Hegarty kannten, buchstäblich ein Lied singen. Natürlich bringt das eine Schwere mit sich, die Schwere, die die Songs der Künstlerin seit jeher hatten, mit dieser Stimme, die nach Tränen klingt. Aber wie immer eröffnet das eine Sphäre, die uns der Alltag zu oft verwehrt, eine Zärtlichkeit, die wehtut, mit Themen, die wir oft von uns wegschieben. Nur dass sich diese Stimme diesmal nicht an Kammermusik, sondern an elektronische Beats anlehnt. Wie eine Pille, die man in Erdnussbutter versteckt, um sie besser zu schlucken.
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