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Die gute Nachricht: Es können keine Herzen mehr gebrochen werden, denn das sind sie schon. Und im Notfall einfach tanzen. Melanie Gollin präsentiert euch Niki & The Dove mit ihrem neuen Album.

Niki & The Dove – Everybody’s Heart Is Broken Now | Spätzünder

▷ Letzte Änderung: 2017-12-05
By Ann-Kathrin [FluxFM] |

Es ist überall so, nicht zuletzt bei der Musik: Manchmal braucht man einfach länger. FluxFM Spätzünder beschäftigt sich deshalb mit Alben, die uns erst auf den zweiten Hördurchlauf so richtig ans Herz gewachsen sind. Egal, ob’s um alte Perlen oder aktuelle Beats geht, schließlich kennt auch die Liebe auf der zweiten Rille kein Alter. Diesmal beschäftigen wir uns mit:

Niki & The Dove – Everybody’s Heart Is Broken Now

Niki & The Dove heißt das schwedische Duo, das Melanie Gollin überzeugt hat. Sie stellt euch das Album Everybody’s Heart Is Broken Now vor, das etwas für alle Leute ist, die in der Disko lieber sitzen bleiben. Niemand, der am Projekt Niki & The Dove beteiligt ist, heißt Niki. Das Göteborger Zweiergespann besteht aus Malin Dahlström und Gustaf Karlöf. Die beiden haben 2012 ihr Debüt veröffentlicht – um das es jetzt nicht geht, denn das war… naja, nicht so aufregend. Damals war nicht abzusehen, dass Niki & The Dove vier Jahre später ein Album machen würden, das wie eine Capri Sonne, Geschmacksrichtung: Traube-Cola, die zu lange in der Sonne lag, klingt.

Wer lieber hört als liest, kann den Beitrag hier mitsamt musikalischen Kostproben anhören:

Der Grund, warum diese Platte einen sofort fesselt, ist diese merkwürdige Schnittmenge aus Schläfrigkeit und Aufregung, mit der Dahlström ihre Texte singt. Sie schmollt, klagt, hofft und klingt dabei manchmal fast wie Stevie Nicks. Stevie Nicks ist überhaupt ein gutes Stichwort. Und Prince, wenn wir schon dabei sind. Zusammen mit dem französischen Elektromusiker Alan Braxe, haben Niki & The Dove ein federleichtes Album gemacht, das mit Reggaelementen spielt, kindliche Hooks bietet und von vorne bis hinten von einer rüschigen 70er Rollschuhdiskoästhetik durchzogen ist.

Everybody’s Heart Is Broken Now ist eine Platte, die glitzert, aber gleichzeitig schwer an Herzschmerzproblematiken zu tragen hat. Was Liebe mit der Welt macht, wenn sie auf einmal nicht mehr da ist, das haben Dahlström und Karlöf zum zentralen Thema ihres zweiten Albums gemacht. Die Lösung allerdings ist vermeintlich einfach: Tanzen. Und wenn es sein muss alleine. Nützt ja nichts. Und deswegen gipfeln 60 Minuten Schmerz und Schwelgen in einer wörtlichen Ode an den Dancefloor, bei der man sich dann endgültig nicht mehr vorstellen kann, dass es so etwas wie erlöschende Liebe geben soll. Also nichts wie raus auf den Dancefloor.

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