Spor Klübü: Timea Anita Oravecz "Camping Europa", Foto: Balint Meggyesi

Radio Arty: Money Works Part 2 & Spor Klübü

▷ Letzte Änderung: 2014-08-27
By Sophie [FluxFM] |
Im Radio:
28. August 2014, 19 Uhr
1. September 2014, 24 Uhr

Diese Woche ist Tina Sauerländer, die Kuratorin der Ausstellung Money Works Part 2, zu Gast bei Radio Arty. Außerdem kommen Annika Hippler und Matthias Mayer von der Künstlerplattform Spor Klübü vorbei.

MONEY WORKS PART 2

Die kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Bedeutung des Geldes ist in den vergangenen Jahren ein sehr präsentes Thema in der Kunst geworden. Die „Geldkunst“ (Money Works) entwickelte sich seit den 1960er Jahren mit Arbeiten wie dem mit Dollarscheinen beklebten Totenschädel von Robert Morris („Untitled“, 1963/64), den beschrifteten Geldscheinen von Joseph Beuys oder Andy Warhols Bildern mit Dollarzeichen. Heute prägen Finanzkrisen, kaum nachvollziehbare Höchstpreise auf dem Kunstmarkt oder persönliche Erfahrungen ein künstlerisches Spektrum, das in zahlreichen Ausstellungen behandelt wird. Dazu gehören The End of Money im Witte de With Center for Contemporary Art (2011), Sex, Money and Power in der Maison Particulière in Brüssel (2013). Die Online-Ausstellung www.mon3y.us (seit 2013) bildet mit über 250 Arbeiten das Thema in der breiten Reflektion einer jungen Künstlergeneration ab. Die Ausstellung MONEY WORKS PART 2 vereint nun aktuelle Arbeiten von internationalen Künstlern verschiedener Disziplinen, die sich mit dem Thema Geld auseinandersetzen. Mit Arbeiten von: Katharina Arndt, Alexandra Baumgartner, Jennifer Chan, Cesar Escudero Andaluz, Nadine Fecht, Manuel Gras, Maarten Janssen, Ralf Kopp, Alicja Kwade, Erica Lapadat-Janzen, Lorna Mills und Yoshi Sodeoka, Virginie Mossé, Maximilian Roganov, Sebastian Siechold, Philipp Valenta und Vadim Zakharov.

Tina Sauerländer ist als freie Kuratorin und Autorin tätig. Mit ihrem Label „peer to space“ organisiert und kuratiert sie seit 2010 Ausstellungen wie z.B. „Visual Noise“ (Lage Egal, Berlin 2014), „Entering Space“ (Kunsthalle m3 Berlin 2013) oder „Non-Stop Infinity“ (Boque auf Croque München und Future Gallery Berlin, 2011, kuratiert mit Mike Ruiz und Maja Block) Als Autorin verfasst sie Künstler- und Katalogtexte u.a. für das „Kritische Lexikon der Gegenwartskunst“ und ist Mitherausgeberin des Kataloges „Dreißig Silberlinge – Kunst und Geld“ (2013) der Berliner Kunstsammlung Haupt, für die sie ebenfalls als Kuratorin tätig ist.

MONEY WORKS PART 2
Kuratiert von Tina Sauerländer / peer to space
Haus am Lützowplatz / Studiogalerie, Lützowplatz 9,
10785 Berlin

Eröffnung: Freitag, 29. August, 19 Uhr
Vom 30. August bis 12. Oktober 2014, Di.-So., 11-18 Uhr (Geschlossen vom 1. bis 11.9.2014)


SPOR KLÜBÜ

Spor Klübü ist eine Plattform für KünstlerInnen, die es ihnen ermöglicht, ihre Arbeiten und Projekte auf direktem und unbürokratischem Weg einem interessierten Publikum gegenüber zu bringen – ein an Prozessen interessierter Ort, an dem Experimente willkommen sind und Aussagen frei formuliert werden können.

Annika Hippler 2014

Annika Hippler 2014

Annika Hippler erzeugt mit Laserstrahlen hypnotische Raum- und Bildkompositionen. Ihre Arbeit experimentiert mit gebündelten Photonen und untersucht die malerischen Qualitäten von Lichtfrequenz und Wellenlänge. Ihre Bilder leuchten und sind im Dunkeln sichtbare Resonanzfelder eines elektromagnetischen Farbspektrums. Hipplers installative Arbeiten sind immer genau austarierte Lichteinfälle zwischen Konkretion und Difusion. Verborgene Strukturen und Oberfächen verdunkelter Räume, Hallen oder gar Landschaften werden abgetastet und mit Spiegeln, Prismen, Folien in magisches Flirren versetzt. Es sind sublime Fata-Morgana-Systeme zwischen purem Minimalismus und sanfter Trance, deren räumliche Grenzen erst technisch präzise eingefangen, dann wieder völlig aufgelöst und unendlich erweitert werden. Es entstehen eigenständige, teilweise ich selbst überlassene Lichtuniversen, in denen von Chaostheorie und Kepplerschen Gesetzen die Rede ist. Während im Moment der grosse helle Stern von Otto Piene besonders strahlend über der Stadt steht und in der Nationalgalerie noch einmal laut die Stunde Null der deutschen Lichtkunst schlägt, lässt Hippler als Hommage dazu im Spor Klübü eine dunkle Sonne scheinen. Die Nacht wird dazu sanft verstärkt, die Rolläden heruntergelassen, und vor der Tür eine Straßenlaterne gelöscht. Drinnen quellt und schlummert tief und fest ein majestätisches Volumen, während sich draussen irgendwann ein Pünktchen Licht von der Erdanziehung lösen wird und bald darauf als kleiner Schimmer in der Atmosphäre seine Umlaufbahn erreicht. Annika Hippler wurde 1978 in Berlin geboren, wo sie heute auch lebt. Sie studierte an der UdK in Berlin und an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig u.a. bei John M Armleder. Ihre Lichtinstallationen wurden beispielsweise im Kunstverein Hannover, im ZKM Karlsruhe und im Zverev Center for Contemporary Art in Moskau gezeigt. 2011 wurde ihre Laserinstallation „Orbit“ vom ZKM Karlsruhe mit dem Kunstpreis „Gewebtes Licht“ ausgezeichnet. Aktuell ist Annika Hippler für den „International Light Art Award“ vom Zentrum für internationale Lichtkunst in Unna nominiert.“ (Text: Ingo Gerken)

Matthias Mayer: Herr Henkes vs.  Jutta Merkel  at "Let the Rhythm Hit 'Em"

Matthias Mayer: Herr Henkes vs. Jutta Merkel at „Let the Rhythm Hit ‚Em“

Matthias Mayer arbeitet als Künstler, Kurator und Ausstellungsmacher seit Anfang der 1990er Jahre. Sein künstlerisches Werk beinhaltet Malerei, Skulpturen, Installationen, Videos, Performances und Fotografie. Aktuell hat er gemeinsam mit Jens C. Madsen das Musikprojekt Sporty Jesus gegründet. Ein häufiger Ansatz seiner Arbeit ist ein Hinterfragen gesellschaftlicher Regeln und Gegebenheiten vor dem Hintergrund der Popkultur. Seit 2003 betreibt er den Projektraum Spor Klübü in Berlin. Matthias Mayer hat international gearbeitet und ausgestellt, u.a. als Teilnehmer des ISCP in New York (1996/1997), als Wettbewerbgewinner des Museum für die Geschichte von St.Petersburg in Russland (1995) und als Projektteilnehmer des Zendai Museum of Modern Art in Shanghai (2008). Er erhielt einige Projektföderungen u.a. von der Berliner Senatskanzlei für „Let the Rhythm Hit ‚Em“ im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (Ausstellungsprojekt 2011) und für „Porte de Berlin“ vom Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems (Videoprojekt 2005).

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