40 Jahre Ramones | Das große Ganze
Das große Ganze (On air: 6. Februar 2016, 18 Uhr / Wdh.: 7. Februar 2016, 22 Uhr)
Manche Alben sind so gut, so groß, so wichtig, dass sie es einfach verdient haben, in voller Pracht gespielt zu werden. 40 Jahre ist es her, dass die Ramones im Studio ihr legendäres Debütalbum aufgenommen haben. Grund genug, das Meisterwerk noch einmal in voller Gänze zu genießen. Deshalb widmen wir uns eine Stunde lang dem Ramones-Debüt: mit allen Songs des Albums, interessanten Interviewgästen und jede Menge Insiderwissen.
Dieser Tage ist es genau 40 Jahre her, dass Jeffery Hyman, John Cummings, Douglas Colvin und Tamás Erdélyi ins Studio gingen, um ihr Debütalbum aufzunehmen. Unter ihren Pseudonymen Joey, Johnny, Dee Dee und Thommy, vor allem aber unter ihrem selbstgewählten Familiennamen, kennt die Band heute wohl jeder. Wir blicken auf die vergangenen Jahre und vor allem die Anfänge der Ramones zurück.
Wie viele große Bands wurden auch die Ramones zu Beginn ihrer Karriere komplett verkannt. Radio-DJs pfefferten die Platten mehrheitlich eher durchs Studio, in der Hoffnung, sie in ihre Einzelteile zu zerlegen, als diese zu spielen. Diese kurzen Songs mit ihrer abnormen Geschwindigkeit waren in der Form noch nie da. Es roch nach Revolution, damals in den hippiedurchtränkten Mittsiebzigern, gegen deren Strukturen die Ramones ansungen. Das Ganze aus heutiger Sicht nachzuvollziehen ist schwer. Das war es schon damals. FluxFM-Musikreakteur Daniel Meinel hat jemanden gefragt, der die Ramones in ihrer Ursprungsbesetzung kannte.
Mehr noch: Craig Leon ist der Produzent des ersten Ramones-Albums und war live dabei. Er lebt heute in Irland, hat dort ein eigenes Studio, macht selbst Musik, produziert noch immer wie am Fließband andere Künstler und ist für dieses Thema einer der begehrtesten Leute. Die New York Times oder auch der Guardian klopften an die imaginäre Tür seines Mailpostfachs. Kein Wunder, dieser Mann hat viel zu erzählen. Was die frühen Beatles mit der Prototyp-Punkband zu tun haben zum Beispiel. Oder, dass die Ramones genau genommen ziemliche Spießer gewesen sind.
„It suprises the shit out of me that a record would be that influential.“
(Ramones-Produzent Craig Leon im FluxFM-Interview)
Eine Reihe an absurden Geschichten bezüglich der Zeit vor dem ersten Album sind im Umlauf. Was war die Seltsamste für jemanden, der direkt dabei war?
War die Erfahrung und Professionalität der Band bei den Studioaufnahmen überraschend?
Diese durchgeplante Herangehensweise ist jetzt nicht das, was man heutzutage mit dem Begriff „Punk“ verbindet…
Viele Labels waren damals der Meinung, die Musik der Ramones könne man in einem Studio nicht adäquat aufnehmen. Warum?
Die Ramones waren bekannt für die intensiven Liveauftritte. War das ein Punkt, der die Produktion der Songs beeinflusst hat?
Tommy Ramone sagte gegenüber dem Rolling Stone, das Album fange das Live-Feeling der Ramones nicht wirklich ein. Was sagt der Produzent dazu?
Wie habt ihr es hinbekommen als Hörer das Gefühl zu haben, es mit einem großen 27-minütigen Song zu tun zu haben?
War es zu irgendeinem Zeitpunkt vorstellbar, es hier mit einer der einflussreichsten Bands des 20. Jahrhunderts zu tun zu haben?
Die Platte wurde zu seiner Zeit bei Kritikern, Radio-DJs und Konsumenten eher negativ aufgenommen. Warum war das so?
Waren die Ramones ihrer Zeit schlichtweg voraus?
Du bist noch immer als Produzent tätig. Was steht bei dir in nächster Zeit an?
Flo vom Ramones Museum war am 4. Februar 2016 zu Gast bei Katia Berg und hat aus dem Nähkästchen geplaudert.