(Foto: Wolfgang Reinke)
(Foto: Wolfgang Reinke)

Strukturanpassung – eine Doku über eine Solidarische Klinik in Griechenland | Krautfunding

▷ Letzte Änderung: 2016-06-10
By Nina [FluxFM] |

Name: Strukturanpassung
Funktion: Eine Doku über eine Solidarische Klinik in Griechenland
Krautfunding: Startnext

Schuldenschnitt, Euro-Krise, Pleitegefahr – das sind so die Meldungen, die wir in Regelmäßigkeit in den Medien über Griechenland hören und lesen. Der deutsche Filmemacher Wolfgang Reinke hat eine ganz andere Geschichte aus Griechenland, genauer gesagt der Stadt Piräus mitgebracht. Da geht’s um persönliche Geschichten von Menschen, um Nachbarschaftshilfe und Solidarität – und zwar in einer Klinik. Strukturanpassung heißt die Dokumentation. Für die Fertigstellung fehlt aber noch Geld, darum startet heute eine Crowdfunding-Kampagne. Warum man das unterstützen könnte, hat sich FluxFM-Redakteurin Julia Oberlohr für euch angesehen.

Den Beitrag könnt ihr hier hören:


Auf den ersten Blick sieht das Ganze nach einem normalen Behandlungsraum aus: Patient und Arzt sitzen sich gegenüber, der Patient beschreibt seine Symptome. Später liegt er verkabelt auf einer Behandlungsliege – wie’s eben so ist beim Arzt. Nur, dass dieser Mann überhaupt behandelt wird, ist schon ungewöhnlich. Er hat keine Krankenversicherung, wie derzeit etwa jede/r dritte Grieche/in. Darum ist er in die Solidarische Klinik in Piräus gekommen. Die Lage im Gesundheitswesen sei alles andere als rosig, erzählt ein Kardiologe, der ehrenamtlich in der Klinik arbeitet:

„Nach der Wahl hat sich nichts verändert, jedenfalls nicht im Gesundheitsbereich. Es mangelt an der Grundausstattung, an Verbänden, an Medikamenten, sogar das Papier für’s EKG ist knapp.“

Darum haben 80 NachbarInnen im Viertel eine alternative Gesundheitsversorgung aufgebaut, komplett ohne staatliche Unterstützung – so bekommen Menschen in Not unbürokratisch Zugang zu medizinischer Versorgung. Alltagsgeschichten aus der Soliarischen Klinik haben der deutsche Filmemacher Wolfgang Reinke und sein Team mit der Kamera festgehalten:

„Ich möchte keinen weiteren Film über die Krise machen, sondern einen Film über Solidarität. Und zwar über diese bedingungslose Solidarität, die dazu führt, dass die Menschen bis zur absoluten Erschöpfung arbeiten und sagen, uns geht’s selbst wirklich scheiße, aber ist gibt keinen anderen Weg, als diese Arbeit zu machen.“

In Piräus ist Wolfgang zufällig gelandet. Eigentlich wollte er einfach mal nach Griechenland, um zu gucken, wie’s da ist, im Land der Rettungsschirme und Hilfsprogramme, sich selbst ein Bild machen. Daraus wurden Dreharbeiten, die über ein Jahr dauerten. Freundschaften sind entstanden:

„Mich hat berührt, dass viele diese Krise als Chance sehen. Die Leute entdecken soziale, nachbarschaftliche Beziehungen wieder. Viertel werden plötzlich lebendig, obwohl überall die Läden zu sind – aber die Menschen sind auf der Straße und machen etwas miteinander.“

Der Dreh ist inzwischen abgeschlossen. Damit der Film aber möglichst schnell fertiggestellt werden kann, fehlt noch Geld, unter anderem für Schnitt und Übersetzung, 20.000 Euro sollen zusammenkommen, erzählt Stephan Bülow, der das Crowdfunding für den Film betreut. Als Dankeschön wird’s alte Drachmen geben und natürlich die Einladung zur Premiere in Berlin. Das Highlight sei aber das Premiumpaket, sagt Stefan:

„Das Premiumpaket umschließt dann eine Reise nach Athen zur Premiere und möglicherweise mit einer Zahnbehandlung.“

Ja, richtig gehört: Zahnbehandlungen sind nämlich sehr gefragt in der Solidarischen Klinik. Untergebracht wird man übrigens bei den ProtagonistInnen der Doku, lecker griechisches Essen und Ouzo inklusive.

 

Strukturanpassung heißt der Film über die Solidarische Klinik in Piräus – das Crowdfunding könnt ihr noch bis zum 10. Juli auf Startnext unterstützen.

Wenn ihr ein Crowdfunding-Projekt kennt, das wir hier auch einmal vorstellen sollen, oder vielleicht selbst eines gestartet habt, dann meldet euch bei uns. Am besten per Mail an krautfunding@fluxfm.de, dann landet es direkt beim Richtigen. Habt bitte Verständnis dafür, dass wir aufgrund der vielen Einsendungen nicht alle Projekte vorstellen können.

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