Topf voll Gold
Zuviel Freizeit bei "Topf voll Gold"

Topf voll Gold beobachtet Regenbogenpresse

▷ Letzte Änderung: 2014-03-11
By Diana Hagenberg [FluxFM] |

Dass die Regenbogenpresse oft Unwahrheiten verbreitet, ist ja nichts neues – neuer dagegen ist das Blog, das die schlimmsten Lügen aufdeckt: Topf voll Gold – Geschichten vom Ende des Regenbogens. Julia Oberlohr hat die beiden Macher getroffen und mit ihnen gesprochen:

 

Die Großmutter von Herzogin Kate starb an Lungenkrebs – vor acht Jahren. Das macht die Regenbogenpresse draus – wohlgemerkt 8 Jahre später: „Krebsdrama. Jetzt muss William ihr Kraft geben.“

Ein Leckerbissen für das Blog Topf voll Gold. Seit fast einem Jahr entlarven die beiden Journalisten Mats Schönauer und Moritz Tschermak auf ihrer Seite die gruseligsten Lügengeschichten aus der deutschen Regenbogenpresse. Nebensächlichkeiten und Banalitäten werden da bekanntermaßen aufgepumpt und hochgejazzt. Zum Beispiel über Helene Fischer, die neulich bei einem Konzert fast gestolpert wäre. Da wurde dann ein riesiges Drama draus gestrickt – große Titelstory, was nicht alles hätte passieren können, und: Wo war denn Florian in dem Moment?

Topf voll Gold

Fundstücke aus der Regenbogenwelt. Ein Hoch auf Photoshop!

Im Idealfall ist das zumindest noch irgendwie unterhaltsam, sehr oft gibt es aber nicht mal einen Fünckchen Wahrheit in den Geschichten – stattdessen werden Persönlichkeitsrechte massiv verletzt. Etwa, wenn eine Zeitschrift titelt, Fürstin Charlene von Moncao sei unfruchtbar – und zwar ohne Fragezeichen in der Schlagzeile. Moritz Tschermak sagt:

„Da haben wir das Gefühl, da müssen wir was machen – sowohl berichten, als auch in dem Fall dem Palast in Monaco Bescheid geben und einem Medienanwalt Bescheid sagen, der oft Leute vertritt hier aus Deutschland.“

An den deutschen Presserat haben die beiden Journalisten im vergangenen Jahr einen ganzen Schwung Beschwerden geschickt und damit fünf Rügen, fünf Missbilligungen und fünf Hinweise gegen diverse Berichterstattungen erwirkt. Die Regenbogenpresse wird das nicht verändern, klar – aber das ist auch gar nicht das Ziel. Moritz Tschermak will…

„… dass die zumindest mal vom Presserat Post bekommen. Dann muss die Chefredaktion Stellung dazu nehmen, und bei diesen Stellungnahmen spürt man eine gewisse Wut heraus, das ist schon ganz in Ordnung, dass sie merken, zwei junge Typen beobachten und da etwas genauer.“

Topf voll Gold

Das goldene Blatt – 8 Monate liegen zwischen den Ausgaben.

Denn bis auf die „Herzblattgeschichten“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und dem Blog von Stefan Niggemeier sind die Machenschaften der Regenbogenpresse nicht sehr präsent in der Medienkritik. Und das, obwohl sich die bunten Hefte verkaufen wie geschnitten Brot.

„Diese Meinungsmacht kombiniert mit dieser unfassbaren Lügenwelt, ist derat frappant, dass man nicht einfach sagen kann: ‚Die machen das seit Jahren, das ist doch alles in Ordnung, das ist ein eingeschliffenes System.‘ Das war auch der Grund, das Blog zu machen, dass es ewig keinen Gegenwind gab gegen diese Hefte.“

Mats Schönauer schreibt auch für das Medien-Watchblog Bild Blog. Ihm ist klar, dass er auf diesen Portalen nicht die Leser der Yellowpress erreicht. Aber da gibt es schon Ideen, wie man das eventuell ändern könnte:

„Das Problem versuchen wir noch ein bisschen zu überbrücken, indem wir vielleicht demnächst vor die Tür gehen und die Leute direkt ansprechen, am Kiosk, beim Helene Fischer Konzert, und dann auch mit Material versorgen und so direkter ansprechen.“

 

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