Vermittlung: Putzkräfte-Apps
Wer seine Wohnung nicht selbst putzen mag oder kann, der besorgt sich eine Putzkraft. Früher kannten Freunde von Freunden irgendjemanden, der bei ihnen geputzt hat und dann vermittelt wurde oder noch altmodischer: Am schwarzen Brett im Supermarkt hingen Zettel mit Angeboten aus. Wer dann endlich jemanden zum Putzen gefunden hatte, der beschäftigte die Person meistens nicht offiziell, sondern schwarz. Eine Menge Schwierigkeiten auf dem Putzmarkt, die jetzt aber der Vergangenheit angehören sollen. Seit kurzem boomt nämlich der Vermittlungsmarkt von Reinigungskräften im Internet. Auf Seiten wie von Helpling, Book A Tiger oder CleanAgents kann man ganz bequem und schnell jemanden zum Putzen buchen. Unser Saubermann Alexander Brust hat sich das mal für euch angeschaut.
Faul sein ist wunderschön, aber die Wohnung muss ja trotzdem geputzt werden. Benedikt Franke hat deshalb die Vermittlungsplattform Helpling gegründet und sagt:
„Wir nehmen unseren Nutzern den kompletten Prozess der Auswahl ab. Dass heißt, wir kümmern uns um die Administration, damit man eine Reinigungskraft so einfach buchen kann, wie ein Taxi über eine App.“
Die Zahlungsmethoden variieren dabei je nach Plattform, sind aber meistens bargeldlos. Diese Argumente allein scheinen allerdings noch nicht alle möglichen Kunden zu überzeugen. Umfrage:
„Ich glaube nicht, dass man eine App für Putzkräfte braucht.“
„Man kann selber putzen! Man sollte selber putzen!“
„Naja, wenn man eine Putzkraft braucht, weil die WG dreckig ist, dann ist die App doch ganz hilfreich.“
„Als ich würde die Person gerne persönlich kennen lernen, bevor man sie in die Wohnung lässt.“
Ein berechtigter Einwand, den sich die Macher von Helpling zu Herzen genommen haben. Benedikt Franke:
„Wir achten in besonderer Weise auf die Qualität der Personen, mit denen wir zusammenarbeiten. Dafür haben wir ein mehrstufiges Auswahlverfahren und ein sehr gutes Team im Kundenservice, die sich bemühen, jeden einzelnen Kunden glücklich zu machen. Darüber hinaus ist die Versicherung, so wie wir sie unseren Kunden zur Verfügung stellen, mit den 3 Millionen Euro Decklung extrem großzügig bemessen, damit man sich beim Thema Sicherheit überhaupt keine Gedanken machen muss.“
Trotzdem: Dem ein oder anderen dürfte es bestimmt lieber sein, die Person zu kennen, die da zum saubermachen in die eigenen vier Wände kommt. Für die professionelle Vermittlung spricht aber, dass die Putzkräfte einer legalen Beschäftigung nachgehen. Benedikt Franke:
„Die Putzkräfte arbeiten bei uns zusammen auf einem Gewerbeschein. Das heißt, sie sind nicht bei uns angestellt. Dadurch sind sie letztlich unsere Auftraggeber, indem sie uns das Mandat erteilen für sie Aufträge zu besorgen. Wir nehmen eine Kommission von 20 Prozent. Der Helpling mit 10,30 € muss davon dann noch Steuern zahlen – wie bei jedem Arbeitnehmer.“
Die Mindestlohn-Marke wird also eingehalten. Und es ist ein Schritt weiter in einer von Schwarzarbeit gebeutelten Branche. Ürbigens nehmen die Nutzerzahlen des Services derzeit stark zu. Und das von beiden Seiten.
:infoboxalex: