Wanda | Ohrspiel

Wanda Gertrude Kuchwalek war im letzten Jahrhundert Wiens einzige weibliche Zuhälterin. Ihr ausschweifendes Leben in der Unterwelt machte die „Wilde Wanda“ zu einer Kultfigur der österreichischen Boulevardpresse. Posthum benannte sich 2013 eine Band nach ihr: Wanda.

Die fünf Wiener hatten gerade des erste Album im Kasten, da wurden sie auf ihren Konzerten schon verehrt wie Superstars. Schuld sind das überbordernde Charisma der Band, der Wiener Schmäh in ihren Texten und nicht zuletzt die hohe Ohrwurmdichte auf ihrem Erstling. Dessen Titel Amore hat mittlerweile ein Eigenleben als Kampfruf für Dekadenz und Ausgelassenheit entwickelt. Als Support von Kraftklub erlebten Wanda in diesem Jahr ihre Feuertaufe auf den wirklich großen Bühnen – zumindest in der Bundesrepublik, denn in Österreich sind sie mit Amore bereits Platin gegangen und längst die Band der Stunde.

Anfang Oktober erscheint nicht mal ein Jahr nach Amore der Wanda-Nachfolger Bussi. Produzent ist wieder Paul Gallister, der schon Conchita Wursts Hit „Rise Like A Phoenix“ mitproduzierte. Nur wird bei Wanda statt Glamour lieber der Absturz zelebriert. Trunksucht, schnelle Liebe und enttäuschte Männer–Selbstzerstörung bestimmt den textlichen Spielraum von Sänger Marco Michael Wanda.

Der Musikexpress schreibt: „Wenn das so weiter geht, stirbt bald einer.“ Dem eigenen Image des lüsternen, dauerbetrunkenen Machos begegnet der Kopf von Wanda aber mit Selbstironie und Ingwertee. „Man hat gelernt, nicht mehr jeden Schnapps mitzutrinken“, sagt der Sänger. Unsere Einladung, ein eigenes Ohrspiel zu moderieren, haben sie nicht ausgeschlagen. Marco Michael Wanda und Manuel Poppe spielen euch im FluxFM-Ohrspiel ihre Lieblingssongs.

Übrigens: Hättet ihr gedacht, dass Marco vor seinem Job als charismatische Rampensau bei Wanda hinter einer McDonalds-Theke stand? Das und mehr gibt’s im aktuellen FluxFM-Interview – und hier könnt ihr Gästelistenplätze für ihren Auftritt bei der Musikexpress-Aftershowparty am 15. Oktober abstauben.