Yukon Blonde, Yael Naim & Jaakko Eino Kalevi | Neue Alben
Yukon Blonde – On Blonde
Würde man allein dem Titel des neuen Albums von Yukon Blonde trauen, so hätten sich die Kanadier mit On Blonde wieder zu ihrer Naturhaarfarbe besonnen. Musikalisch wurde hier aber ordentlich getönt und gefönt: Auf Album Nummer Drei haben die Keyboards die Vorherrschaft übernommen. Was Ohrwürmer angeht, wurde hier wieder aus dem Vollen geschöpft. Im Ergebnis wirkt On Blonde zwar nicht mehr so rau und angetrunken wie die Vorgänger, dafür aber irgendwie subversiver, verruchter und schummrig wie eine aus dem Ruder gelaufene Samstagnacht. Wer immer noch den alten Killers nachtrauert, kann sich erneut mit Yukon Blonde trösten, die im Gegensatz zur erstgenannten Band trotz Stilwechsel stilsicher bleiben.
Yael Naim – Older
Die Singer-Songwriterin Yael Naim ist in Frankreich längst kein Geheimtipp mehr und seit ihr Song „New Soul“ 2008 für einen Apple TV-Clip genutzt wurde, kann sie sicher auch ganz gut von ihrer Kunst leben. Der Weg dahin war aber alles andere als einfach: Als Tochter jüdisch-tunesischer Eltern in Frankreich geboren, zieht sie mit ihrer Familie im Alter von vier Jahren nach Israel. Während sie ihren Wehrdienst leistet, gründet sie die erste Band. Auf einer Konzertreise wird sie schließlich in Paris entdeckt. Ihr Debüt floppt, erst 6 Jahre später folgt mit Album Zwei der Durchbruch. Nummer Drei heißt nun Older und wartet mit breiten, ausgearbeiteten Arrangements auf, und auch mit Percussions. Mal inszeniert sie sich soulig, mal huldigt sie dem Blues, doch nie ohne den durch ihre feine Stimme transportierten, Folk aus dem Fokus zu verlieren – zerbrechlich und intim.
Jaakko Eino Kalevi – Jaakko Eino Kalevi
Jaakko Eino Kalevi ist ein bemerkenswerter Mensch. Nicht nur der Name des Finnen, auch seine Erscheinung ist beeindruckend. Mal ganz abgesehen von der Musik! Auf seinem offiziellen Debüt-Album, erschafft Kalevi eine traumhafte Popwelt, die viele Hörer beim ersten Mal überfordern dürfte. Die Songs des 31jährigen Wahlberliners wirken zu Anfang schwer verdaulich und etwas düster – mal aufgelockert durch eine Flöte, mal durch ein Synthie-Riff. Am Ende aber offenbaren sich wunderbare, leichte Popsongs, die durch den unaufgeregten finnischen und englischen Gesang ihres Schöpfers, einen angenehm lakonischen Touch bekommen. Abgemischt wurde die Platte übrigens von Nicolas Vernhes, der zuletzt schon The War On Drugs und Run The Jewels veredelt hat.