Abbas Maroufi – Fereydun hatte drei Söhne | Lesen und lesen lassen
23. bis 29. Januar 2017
1979, im Iran tobt die Revolution und Madjid kämpft gegen das Regime – in seinem Exil Deutschland findet er auch dreizehn Jahre später keinen Platz. Getrieben und ohne Ziel gerät Madjid aus der Bahn, zettelt oft Streit an – und landet letztendlich in einer Nervenheilanstalt. Sein einziger Ausweg ist eine Rückkehr in die alte Heimat – macht er das, bestätigt er damit jedoch das Regime… Darum geht es in Fereydun hatte drei Söhne von Abbas Maroufi.
Der aus dem Teheran stammende Abbas Maroufi kann auf ein sehr bewegtes Leben zurückblicken. Wie so viele Intellektuelle in seinem Heimatland litt er unter der Islamischen Revolution, musste sogar seine Arbeit in der öffentlichen Musikabteilung aufgeben, da Unterhaltungsmusik im Iran verboten wurde. Bei seiner Ausreise aus dem Iran wurde er von einigen namhaften Kollegen unterstützt – darunter allen voran Günter Grass. Während er in Deutschland zunächst lange Zeit als Gast im Heinrich-Böll-Haus in Düren lebte, zog er später nach Berlin um, wo er heute eine kleine Druckerei sowie eine Buchhandlung betreibt, die sich auf persische Literatur spezialisiert hat. Übrigens dürfen seine Werke erst seit 2003 auch offiziell in Übersetzung hierzulande erscheinen und vertrieben werden.
Fazit von Jörg Petzold:
„Dieses Buch macht es einem durch die vielen und schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Ebenen der Erzählung nicht leicht. Erstaunlicherweise trägt es sich allerdings dennoch durch die ganze Erzählung hindurch, sodass es alleine dafür lohnt, das Buch zu lesen. Doch es zeichnet sich auch durch eine tiefe Menschlichkeit und Traurigkeit aus, die hier abgebildet wurde. Politisches Exil aus der Sicht des Exilanten habe ich selten so gut und emotional beschrieben gefunden.“
Fereydun hatte drei Söhne von Abbas Maroufi
ist erschienen bei der Edition Büchergilde
Hörproben sind aus rechtlichen Gründen nur 7 Tage zum Nachhören verfügbar.
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