Der WhatsApp-Dienst des ADAC ist frech, aber nicht immer der Hellste (Foto: Felicitas Montag)
Der WhatsApp-Dienst des ADAC ist frech, aber nicht immer der Hellste (Foto: Felicitas Montag)

Don’t Call Mom | Der WhatsApp-Dienst des ADAC will deine Mama ersetzen

▷ Letzte Änderung: 2017-09-06
By Marcus Latton |

Don’t Call Mom – Call the ADACMit dieser Kampagne wirbt der ADAC derzeit um junge Menschen zwischen 15 bis 30 Jahren. Der Pannenhelfer will jetzt zum „digitalen Mobilitätshelfer“ werden – per Whatsapp. Top oder Flop? FluxFM-Redakteurin Felicitas Montag hat’s getestet und ihre Unterhaltung mit Screenshots dokumentiert. Ihr Fazit: Ihre Mutter hat definitiv schlauere Antworten parat.

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Okay. Die Einstiegsfrage ist bestanden. Es sind tatsächlich echte Menschen, die auf meine Fragen bei Don’t Call Mom, dem WhatsApp-Chat des ADAC antworten. Das versichert mir der Sprecher des Verbands, Christian Garrels:

„Wir haben uns das Ziel gesetzt, möglichst witzig, schnell, aber vor allem auch immer unterhaltsam und anders zu sein. Auf diese Art und Weise können wir gerade Menschen auf den ADAC aufmerksam machen, die nicht unmittelbar uns zuerst im Sinn haben, wenn sie an ihre persönliche Mobilität denken. Die sagen dann: ‚Hey, die sind eigentlich ganz cool, hätte ich gar nicht erwartet.'“

Eine Imagekampagne des Verbands also, um junge Neumitglieder anzuwerben. Es soll weg gehen vom reinen Pannenhelfer-Image und hin zum Lebensberater. Jede Frage wird im Chat beantwortet, behauptet Garrels. Das will ich sehen – und teste gleich mal das Wissen meines Chatpartners.

Der ADAC schickt mir dann dann mehrere Links von seinem Pressedienst, die sich mit dem Thema befassen. Mein Chatparner verweist darauf, dass er kein Autoexperte sei. Denn schließlich, so werde ich abermals erinnert, sei ich bei Don’t Call Mom, der WhatsApp-Aktion von Europas größten Verkehrsclubs.

Ziemlich genervt schreibe ich, meine Mom hätte diese Frage besser beantworten können. Doch dann kommt plötzlich eine detaillierte Antwort:

Klingt zwar ein bisschen nach „Sendung mit der Maus“, aber immerhin: eine Antwort. Eine Stunde lang chatte ich mit meinem unbekannten Gegenüber. Es geht um Zukunftsfragen, Geld und Politik. Irgendwann schreibt mein Chatpartner, ich sei für mein Alter doch recht schlau. Wenn der wüsste, dass ich gerade noch ins Raster falle! Aber ich scheine nicht die Einzige zu sein, die ihre wertvolle Zeit beim ADAC-Chat verbringt, wie mir der Clubsprecher Christian Garrels sagt:

„Wir haben alleine in der ersten Woche der Kampagne über vier Millionen Menschen erreicht. Vor allem die Videos im Netz gehen extrem steil, das heißt, die verbreiten sich viral. Das freut uns natürlich und wir hoffen, dass wir da anknüpfen können.“

Und deshalb wird im Netz und auf Festivals fleißig für Don’t Call Mom geworben. Unterstützt werden die „gelben Engel“ von der Berliner Werbeagentur RCKT und Influencern in den sozialen Netzwerken. Ob das funktioniert, wird sich Mitte September zeigen, wenn die Kampagne endet. Witzig ist die Idee allemal, aber meine Freizeit hätte ich wohl kaum für einen sinnlosen Whatsapp-Chatdienst des ADAC genutzt. Und jetzt hat er auch noch meine Handynummer.

Unter der Telefonnummer 0171 555 0 555 könnt ihr bis Mitte September 2017 täglich von 8 bis 22 Uhr bei WhatsApp mit dem ADAC chatten. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage von Don’t Call Mom.

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