David Bowie – Hunky Dory | Das große Ganze
01. Januar 2017, 10 Uhr
Im Radio:
03. Dezember 2016, 18 Uhr
Manche Alben sind so wichtig, dass man sie einfach mal am Stück hören muss. FluxFM widmet sich in Das große Ganze den Platten, die jeder im Schrank hat und die wir einfach mal zusammen hören wollen. Den Platten, die bahnbrechend waren, den Debütalben großer Bands und vergessenen Scheiben. Wir spielen sie von vorne bis hinten und zwischendurch erfahrt ihr alles, was ihr über den jeweiligen Langspieler wissen müsst. Diese Woche beschäftigen wir uns mit:
David Bowie – Hunky Dory
‚Alles in Ordnung‘, das bedeutet hunky dory in etwa, frei übersetzt. Zur Zeit der Veröffentlichung denken das aber nur wenige über Hunky Dory, dem vierten Album von David Bowie. 1971 floppt das Album zunächst. Über die Jahre hinweg wächst jedoch sein Ansehen, bis sowohl David Bowie als auch seine Fans es für eines seiner besten Werke halten.
Hunky Dory erscheint nach The Man Who Sold The World, einer Platte, die sich eher dem Hard Rock mit kryptischen Texten verschrieben hatte. Doch Bowie, ganz der unberechenbare Künstler, der er nun mal ist, macht mal wieder eine Kehrtwendung und widmet sich offensiv dem Pop, dem Beat, mit Texten, an denen sich der Hörer wieder etwas besser festhalten kann. Mit gelegentlichen Ausflügen in den Glam Rock deutet Hunky Dory außerdem bereits an, was während Bowies anschließender Ziggy Stardust-Phase allgegenwärtig sein wird.
Doch nicht nur diesbezüglich ist David Bowies 71er-Platte wegweisend. Textlich ist eindeutig erkennbar, dass er sich selbst als neuen Messias der Popkultur in Szene setzt – weniger aus Größenwahn als aus Notwendigkeit. Alleine die textlichen Referenzen in Life On Mars?, mit Seitenhieben auf Micky Maus und John Lennon, zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Schärfe und Präzision aus. Seine Idee eines glamourösen, androgynen Menschwesen für eine neue, möglicherweise zukünftige Generation ist tief in den Lyrics verwoben und wird im Verlauf der kommenden Jahre endgültig aus ihm herausbrechen.
Hinzu kommen die starken Beiträge seiner musikalischen Mitstreiter. Das gefühlvolle, erstaunlich komplexe, aber stets irgendwie ätherisch und außerweltlich klingende Piano von Rick Wakeman durchzieht die gesamte Scheibe und Mick Ronson steuert einige fantastische Arrangements für Orchester bei.
Was Hunky Dory bis heute so hörenswert macht, ob David Bowie wirklich überschätzt wird und eine weitere Erwähnung seiner engen Leggings in Jim Hensons‘ Filmträumerei Die Reise Ins Labyrinth – all das gibt es in dieser Ausgabe von FluxFM Das große Ganze.
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