Frittenbude | Ohrspiel
6. September 2015, 19 Uhr
8. September 2015, 19 Uhr
9. September 2015, 22 Uhr
Angefangen hat für Frittenbude alles in versifften Jugendzentren in der bayrischen Provinz. Dort stoßen sie 2006 allerdings erst mal auf skeptische Gesichter: Kaum einer kann mit dem wilden Techno-Punk-Cocktail des Trios etwas anfangen. Die Betreiber des Hamburger Labels Audiolith sehen das dagegen anders und wedeln am Ende einer durchzechten Nacht mit einem Plattenvertrag.
Das Langspieldebüt Nachtigall erscheint 2008 und lässt sie langsam aber sicher zur Flaggschiff-Band der kleinen Plattenfirma werden. Schlagartig bekannt werden Frittenbude durch den Song „Mindestens in 1000 Jahren“, der dafür sorgt, dass Festivalauftritte zum Teil wegen zu großen Andrangs abgebrochen werden müssen. Zwei Jahre später und nach dem zweiten Album Katzengold ist Elektropunk dank der Wahlberliner zu einem Synomym für ausschweifende Partys geworden – und das, obwohl diese Schublade ihnen selbst eigentlich viel zu klein ist, denn Punks waren sie streng genommen nie.
Frittenbude haben mit der Wahl des Bandnamens und ihrer früheren Synonyme Schranz Beckenhauer, Rüdiger Streuner und Josef Utzenbacher Sinn für Ironie bewiesen. Ihre schweißproduzierenden Beats sind aber nicht selten mit ernsten Anliegen gespickt. Politische Inhalte finden immer wieder ihren Weg in das lyrische Repertoire von Sänger und Rapper Johannes, transportiert in einem trojanischen Pferd aus Rave, Rave und noch mal Rave.
Bevor es im Herbst auf Tour zum neuen, vierten Album Küken des Orion geht, verraten euch die alljährlichen Fusiongänger im FluxFM Ohrspiel, welche Künstler sie zu ihrem umfangreichen Stilmix inspiriert haben. Übrigens: Hier geht’s zum aktuellen Interview – unter anderem erfahrt ihr, warum sich die Band „wie ein alter Wal mit zwei jungen Delfinen“ fühlt.
Tracklist
1. Dopplereffekt – Master Organism
2. O. T. Genasis – Coco
3. Slumberman – A2
4. Kalipo – Yaruto
5. Die Goldenen Zitronen – If I Were A Sneaker
6. Rage Against The Machine – Sleep Now In The Fire
7. Jai Paul – Jasmine
8. Hungry Giant – Natures Known
9. The Notwist – Boneless
10. Tocotronic – Die Erwachsenen
11. Alte Sau – Besitz
12. Soulwax – E Talking