King of the Beat ’16: Jordaniens Beatbox Competition von Abood Aladham | Krautfunding
Name: King of the Beat ’16: Jordaniens Beatbox Competition
Funktion: Unterstützung für Jordaniens Beatbox-Szene
Krautfunding: Indiegogo
Das schönste an einer Reise sind ja immer die Dinge, die einfach passieren. Dinge, die du nicht vorher planen kannst, weil sie auch in keinem Lonely Planet der Welt stehen. Dann kommt man zurück nach Hause und hat richtig was zu erzählen! So ging’s auch FluxFM-Redakteurin Steffi Groth, die neulich in Jordanien Urlaub gemacht hat. Und als sie so durch die Straßen Ammans tigerte, auf der Suche nach dem nächsten Schawarma, ist sie plötzlich auf Brownies gestoßen. Ja, richtig gehört: Brownies, in einer ÖS-TER-REI-CHI-SCHEN Bäckerei, in Amman, Jordanien. Da gab’s natürlich keine Frage: Rein da.
In dem winzigen Laden namens Boutique Bakery sitzt ein junger Typ am Laptop und gönnt sich ein großes Glas Milch. Er steht aber direkt auf als ich reinkomme, lächelt mich breit an und fragt, was ich haben will. Noch bevor ich mich dem österreichischen Kleinod an Hefezopf und Apfelstrudel in der Auslage widmen kann, bleibt mein Blick auf einem Poster an der Wand hängen. „Das bist doch du auf dem Plakat,“ sage ich. Er grinst. Na sowas. Vor mir steht DER Beatboxing Star Jordaniens: Abood Aladham. Und gibt mir eine kostenlose Kostprobe zum Brownie:
„I saw a guy from the US, Rahzel, I saw him beatboxing, doing voices and beats. And I like HipHop stuff: Biggie, Snoop Dogg, 2Pac, Wu-Tang Clan – so I started copying. I already loved music before, but with beatbox I can create anything, any song, any sound I love. I can do it and I feel the music even more.“
Nur wenige Leute brennen in Jordanien so für’s Beatboxen wie Abood. Die meisten Jugendlichen hören Mainstream-Pop. Und die Behörden betrachten Beatboxing genauso misstrauisch wie die lokale Rap- und lebhafte Graffiti-Szene:
„We, [the beatboxers in Jordan], have good skills, but we don’t have any support. The society and the people here don’t regard beatboxing as an art form. They say beatboxers are no artists. I think they look at this art from the outside, from Europe, so it is not our culture. And another problem is, that we can’t do any showcases in the streets… Maybe you go to jail if you do it.“
Abood will das ändern. Selbst gerade mal 22 Jahre, fördert er seit 2014 junge, talentierte Leute, ermutigt und trainiert sie:
„I work a lot to get people joined, but not many catch the idea of beatboxing. But we have a girl, she is 14, the only girl and she has problems. The family put pressure on her, they did not allow her to go on stage, cause they might think the stage is just for men, or boys to compete. So I tried a lot to help her, she is very good. She learned things in two years, which I couldn’t do.“
Ihren ersten Soloauftritt hatte Sara beim King of the Beat 2015. Ein Beatbox Battle, das Abood seit zwei Jahren veranstaltet, um die lokale Szene zusammenzubringen. Unterstützung gibt’s keine, deshalb sammelt er Geld per Crowdfunding für den King of the Beat 2016, denn aus eigener Tasche kann er die Kosten nicht stemmen. Die Schule musste er vor 4 Jahren abbrechen, um arbeiten zu gehen und die Familie zu unterstützen. Und vom Job in der österreichischen Bäckerei – die übrigens einer Österreicherin gehört, die in Amman lebt – wird man auch nicht reich:
„It is good to meet foreign people, to know about the culture outside. They support our art more than the Jordanians. It is nice to work in the Austrian bakery.“
Und lustige Wörter gibt’s bei diesem Job für Abood gratis dazu: „Apfelstrudel, that’s a good word!“ Apfelstrudel! Der passt jetzt auch noch rein…
FluxFM-Reporterin Steffi Groth ist in Amman durch Zufall in die lokale Beatboxing-Szene gestolpert. Und wenn ihr, zufällig, diesen Samstag in Amman sein solltet, könnt ihr euch den nächsten Auftritt von Abood und seinen Kollegen gönnen. Wenn nicht, könnt ihr aber trotzdem was machen, um die Szene vor Ort zu unterstützen. Bis zum 17. April läuft das Fundraising für den King of the Beat Jordan 2016 noch. Zu finden auf indiegogo.com, und das ist doch mal ne Sache, für die man echt mal ’ne Mark oder zwei locker machen kann.
Wenn ihr ein Crowdfunding-Projekt kennt, das wir hier auch einmal vorstellen sollen, oder vielleicht selbst eines gestartet habt, dann meldet euch bei uns. Am besten per Mail an krautfunding@fluxfm.de, dann landet es direkt beim Richtigen. Habt bitte Verständnis dafür, dass wir aufgrund der vielen Einsendungen nicht alle Projekte vorstellen können.
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