Klaus Lederer
Klaus Lederer (Bild: fotostudio-charlottenburg)

Klaus Lederer von Die Linke im FluxFM-Kandidatencheck

▷ Letzte Änderung: 2016-09-16
By Diana Hagenberg [FluxFM] |

Wie ticken die Kandidaten? Das wollten wir von FluxFM wissen und haben alle Spitzenkandidaten für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus einem Kandidatencheck unterzogen.

Klaus Lederer, Vorsitzender der Berliner Linken, lebt sein Schwulsein offen aus. Er hat vor 7 Jahren seinen Lebensgefährten Oskar geheiratet. Bei der großen Hochzeitsparty in einem Rockabilly-Club in Prenzlauer Berg gratulierten unter anderem auch der ehemalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und der damalige Bundestags-Linksfraktions-Chef Gregor Gysi.

Überhaupt ist Klaus Lederer kein typischer Parteivorsitzender: Er ist gern mal im Kapuzenpulli unterwegs und kauft sich den Tabak für seine selbstgedrehten Zigaretten beim Späti.

Am 18. September 2016 tritt Klaus Lederer als Spitzenkandidat der Linken bei der Abgeordnetenhauswahl an.

 

Welcher Song beschreibt Sie am Besten?

Vom Text her vielleicht nicht, aber von der Melodie ist es auf jeden Fall „Bohemian Rhapsody“ von Queen. In den Tagen augenblicklich gibt es so viele Aufs und Abs, und dieser Song bringt das unglaublich schön rüber.

An meiner Partei nervt mich am meisten, dass…

… Ach, dass sie manchmal so schaumgebremst ist, anstatt radikal und pragmatisch, angriffslustig und offensiv zu sein.

Angesichts der aktuellen Umfragewerte in Berlin – was hat die AfD richtig gemacht?

Die AfD wirkt wie ein Magnet auf alle Milieus, sucht nationalkonservative, völkische und christlich-fundamentalistische Positionen zusammen und kann sie auf sich vereinen. Das ist natürlich eine große Stärke von ihr, und etwas, was mich zutiefst beunruhigt. Wir haben jetzt eine Partei rechts im Parteienspektrum, die sehr stark ist – und wir werden uns mit ihr auseinandersetzen müssen. Sie wird nicht von allein verschwinden.

Welche politische Entscheidung bereuen Sie?

Es gab ja mal diesen Wasservolksentscheid, wo es darum ging, ob die Wasserverträge offengelegt werden. Und da bin ich völlig naiv rangegangen: Das ist ja eine Forderung, die haben wir auch, und das werden jawohl alle einsehen – und den Volksentscheid, den bräuchten wir gar nicht. Ich hab mich da sehr täuschen lassen und aus heutiger Perspektive auch daraus gelernt: Man darf Bürgerinitiative und Bürgerengagement nie unterschätzen und muss es eigentlich als Rückendeckung betrachten, um gute Dinge, um progressive Dinge, um soziale und demokratische Entwicklungsmöglichkeiten durchzudrücken. Aber wer Dinge macht, der macht auch Fehler – entscheidend ist, dass man draus lernt.


Was ist Ihr Notfallplan im Fall, dass es in der Politik mal nicht mehr so läuft?

Ich bin Rechtsanwalt und habe auch immer wieder an der Hochschule Lehraufträge gehabt, weil ich sicher sein wollte, dass, wenn ich mal nicht mehr möchte, ich jederzeit die Möglichkeit habe, in meinen „bürgerlichen Job“ zurückzukehren. Und das ist mir auch sehr wichtig, dass ich diese Freiheit habe.

 

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