Sizarr (Foto: Sophie Euler)

Mit The Police und DAF zur zweiten Platte | Sizarr im FluxFM-Interview

▷ Letzte Änderung: 2015-03-10
By Marc Augustat |

Deutsche Bands haben es bei den Kritikern nicht leicht – wenn dann mal jemand nicht wie Silbermond klingt sondern tatsächlich international kompatiblen Indie-Pop macht, jubeln wir nicht, nein, wir sind doppelt skeptisch. Und dann auch noch auf ein zweites Album warten? Das wird doch eh nichts!

Sizarr haben mit ihrem Debüt Psycho Boy Happy 2012 sogar die schärfsten Kritiker überzeugt und müssen jetzt die schwere Bürde des zweiten Albums meistern. Deswegen legen sie Nurture auf den Tisch. Das macht es den Musikjournalisten höchstens deswegen schwer, nichts positives darüber zu schreiben, weil sie so sehr damit beschäftigt sind, die hooklastigen Songs voller Inbrunst vor dem Spiegel zu performen.


First things first: Was den Hörer bei Nurture sofort anspringt, sind die offensichtlichen 80er Referenzen. Nach etwa 15 Sekunden des ersten Songs („Clam“) singt man zum Beispiel innerlich Police‘ „Message in a Bottle“.


 

Der Entstehungsprozess des Albums begann schon im Sommer 2013 – erst jetzt, also ganze zwei Jahre später können die drei die Platte mit der Öffentlichkeit teilen. Das muss doch furchtbar sein, etwas so lange für sich zu behalten.


 

Die Veränderungen sind deutlich zu hören: Abgesehen von den 80ern, klingt die zweite Platte des Trios sehr viel aufgeräumter. Die Maxime war: „Wir müssen das irgendwie bandmäßiger aufziehen!“. Im Gegensatz zum ersten Album…

 
So ganz bandmäßig arbeiten Sizarr dann doch nicht. Hier schreibt lieber jeder für sich allein statt sich in langen Jamsessions miteinander frickelige Riffs auszudenken.

 

Die Texte wurden auch diesmal wieder hauptsächlich von Sänger Fabian geschrieben – aber auch hier gab’s Veränderungen in der Herangehensweise.


 

Und nicht nur das Songschreiben an sich hat sich verändert – auf Nurture haben sich ein paar deutsche Wörter eingeschlichen. Das wäre auf dem ersten Album noch undenkbar gewesen…



 
Und die wichtigste Frage zum Schluss: Zur Zeit des ersten Albums haben sich die drei noch unter den, ähm, saucoolen Pseudonymen Def Sty, P. Monaee und Gora Sou verkauft. Diese Namen sind jetzt aber Geschichte, oder?


 

 
Ein Wochenendspecial mit Sizarr hätten wir auch noch im Angebot. Dort stellen sie alle Songs ihres neuen Albums Nurture persönlich vor.

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