Italienisches Dorf (Bild: Andrea Magnani)
So idyllisch sind manche Dörfer in Italien. Leider ziehen trotzdem viele Menschen weg (Bild: Andrea Magnani)

Neustart: Amavido – Slow Travelling in italienische Dörfer

▷ Letzte Änderung: 2016-09-15
By Andreas Kiener |

Kleinen italienischen Dörfern helfen und Slow-Travel abseits der großen Attraktionen machen: So könnte man zusammenfassen, was das Reiseportal Amavido verspricht. Auf der Website können Urlauber Unterkünfte in italienischen Dörfern buchen. Dass sie vielleicht auch ein wenig am Dorfleben teilnehmen, gehört mit zum Plan.

Wer Dominik Calzone heißt, so wie der Projekt-Manager von Amavido, der kann eigentlich nur Werbung für Italien machen, oder noch besser: Reisen dorthin anbieten.

„Mein Papa kommt aus einem kleinen italienischen Dorf. Dort waren wir als Kinder immer und haben eine wunderschöne Zeit verbracht. Als wir älter wurden, haben wir gemerkt, dass es auch Probleme gibt. Landflucht zum Beispiel. Die Leute finden keine Arbeit und ziehen deswegen aus den Dörfern weg. Viele Häuser stehen leer, ganze Dörfer verfallen.“

Diese Entwicklung findet Dominik Calzone schade. Er hat sich überlegt, wie er die Schönheit der alten, italienischen Dörfer sichtbar machen kann. Amavido will neue Perspektiven für diese Dörfern schaffen und Menschen zusammenbringen. Deshalb gibt es bei bei dem Reiseportal auch nur kleine, familiengeführte Gästehäuser, die mehr als nur eine Unterkunft sind.

Bei Amavido können die Gäste in das dörfliche Leben eintauchen. Jemand mit einer Campagne, einem kleinen Landstück, zeigt den Gästen vielleicht, wie er Sachen anbaut. Mit einem leidenschaftlichen Wanderer können sie besondere Wanderwege entdecken. Oder ein Gastgeber, der besonders gut Käse machen kann, zeigt das in einem Workshop. So verbindet man den Aufenthalt mit Aktivitäten, die wirklich aus der Community der Dörfer heraus kommen.

50 Unterkünfte sind derzeit auf Amavido zu finden – doch dabei wird es nicht bleiben. Ständig ist das Team auf der Suche nach weiteren unentdeckten Dörfern und kleinen Städten. Das Spannendste sind und bleiben aber die Bewohner. Zum Beispiel das Ehepaar auf Sizilien, das ursprünglich mit einem kleinen Gäste-Haus angefangen hat:

„Sie haben begonnen, lokale Produkte herzustellen. Pasten, Olivenöl, getrocknete Tomaten und so. Das lief so gut und sie hatten so viel Spaß daran, dass das Ehepaar jetzt mehrere kleine Häuschen im Dorf hat und auch wirklich die Community des Dorfes bei der Herstellung miteinbezieht. Die Jungen helfen bei Events und Ältere flechten Körbe.“

Genau das ist es, was das Reiseportal erreichen will – kleine Dörfer und abgelegene Orte wiederbeleben. Erst mal nur in Italien. In Zukunft kann sich Dominik Calzone aber auch mehr vorstellen:

„Das Problem der Landflucht gibt es ja in vielen Ländern. Wir wollen in Italien unsere ersten Versuche machen, unser Wissen und unser Netzwerk erweitern. Wenn wir uns bereit fühlen, wollen wir auch in andere Länder mal reinschnuppern.“

Alles zu seiner Zeit also – so machen das Slow Traveller gern.

Wenn ihr ein Startup kennt, das wir hier auch einmal vorstellen sollen – dann bitte her damit. Am besten per Mail an neustart@fluxfm.de, dann landet es direkt beim Richtigen.

 

:infoboxaysche:

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